Schlagwort: St. Nikolaus

Anreise – mal am Sonntag

Abfahrt 6.20 Uhr, Fahrt problemlos. Tanken hinter Ulm, kurze Zeit später erste Pause.
Bei Füssen im Tunnel nach Reutte Stau, wir fahren wie letztes Jahr in Oy-Mittelberg ab. Es geht über Nesselwängle, die B198 entlang des Lech und dann über das Hahntennjoch nach Imst. Kurz bevor man zum Joch abbiegt geraten wir in ein Fahrradrennen. Bis Imst müssen wir immer wieder mehr oder weniger waghalsig und gefährlich Gruppen von Radfahrern bei Gegenverkehr überholen, werden auf der Talfahrt hinunter nach Imst aber auch von rasenden Radfahrern überholt.
Hinter Imst tanken wir voll (1,31 €) und fahren dann über die L17 ins Pitztal. Unterwegs legen wir noch eine schöne Pause in einer Blumenwiese mit Blick auf die Berge ein.

Blumen und Berge

Blumen und Berge

Pause im Pitztal

Pause im Pitztal

Ab Fliess fahren wir über die ausgebaute B180 und über den Reschenpass weiter ins Vinschgau. Viele Sonntagsausflügler unterwegs. Mehr als ein Schnitt von 50 km/h ist nicht zu schaffen. In Algund fahren wir ab und über Lana weiter ins Ultental. Kurz nach 17 Uhr sind wir am Schwemmerhof hoch über St. Nikolaus. 863 km – erstaunlich kurz.
Barbara und Matthes treffen unmittelbar mit uns ein. Frau Schwienbacher begrüßt uns und gibt uns die Schlüssel zum Appartement Olmsummer – alles wie letztes Jahr, nur ist es heute sehr viel wärmer draussen.
Zu Abend essen wir mitgebrachte Nudeln und Gulasch mit Tomaten-Gurkensalat. Auf dem Balkon leeren wir eine Flasche Sekt, es wird uns aber schnell kalt. Alle sind müde, ich habe ein wenig Kopfschmerzen.
Ohne Problem ein- und durchgeschlafen.

Nähere Umgebung: St. Moritz, St. Nikolaus

Heiter bis meist wolkig, nachmittags kurze Nieselschauer, bis 19°

Ab 8 Uhr gibt es ein sehr üppiges und abwechlungsreiches Frühstücksbüffet. Das Ei ist perfekt weich, das Müsli mit frischem Obstsalat ab heute ein Muss und der Kaffee wie er sein soll: Stark! Die Milch dazu kann man sogar essen: Wunderbar schaumig.
Kurz vor 10 Uhr erscheint die Putzfrau, was uns wundert…

Typische Ultener Höfe

Gegen 10 Uhr laufen wir über die Zufahrtsstraße hinauf zur vermutlich ältesten Kirche des Ultentals, der gotischen Hügelkirche St. Moritz, erstmals 1278 urkundlich erwähnt, mit einigen Fresken aus dem 15. Jh. Sie soll u.a. auch als Hospiz für Pilger aus dem Vinschgau auf ihrem Weg nach Rom fungiert haben…

Portal Kapelle St. Moritz

Erste Pause - 1.650 m Höhe machen sich bemerkbar

Weiter geht es recht steil über Steig 6 hinauf (man merkt den Sauerstoffmangel, wir sind immerhin gleich in ca. 1800 m Höhe), dann aber ohne nennenswerte Steigung über Weg 6B und hinter Hof Unterschweig über Weg 13 hinunter auf die Zufahrtsstraße und zurück.

Geflecktes Knabenkraut

Blumen, Blumen, Blumen

Blumenschmuck an jedem Hof

Mutter und Tochter

Unterwegs wunderschöne Blumen, üppige Wiesen, bunt geschmückte Fenster an alten Bergbauernhöfen – Idylle pur.
[7km, 280 HM, 1Std45 Gehzeit, 50 Min Pausen]

Kleiner Mittagsimbiss: Reste von der Fahrt (Buletten, Hühnerbollen, Ei, Tomaten, Brot). Nach Kaffee und Plätzchen gehen Gaby und ich hinunter über Weg 13 nach St. Nikolaus.

Vom Schwemmerhof hinunter nach St. Nikolaus

Es geht quasi Luftlinie über 300 m hinunter ins Dorf – gut dass wir nicht zurücklaufen müssen, denn Matthes und Barbara kommen mit dem Auto. Es beginnt ein wenig zu nieseln und trotz schleichender Bewegung haben wir alles in ca. 30 Min. gesehen inkl. Kirche und Kirchhof.

Kirche und Friedhof

Unsere Vermieterin Frau Schwienbacher schlägt uns bei der Rückkehr einige Wandertouren vor, die für den Anfang und Flachlandtiroler geeignet sind. Wir kaufen bei ihr eine Wanderkarte und Weißwein für heute Abend.

Sonntags gibt es kein Menü, deshalb müssen wir selbst kochen: Matthes hat Hähnchenbrüste in Soße mitgebracht, dazu gibt es Kartoffeln und Tomatensalat, als Nachtisch Joghurt mit Aprikosen.

Wir schauen einen Krimi – natürlich wie immer vollkommen unglaubwürdig – trinken danach unseren Wein und kurz vor 23 Uhr liegen wieder alle im Bett.
Ich lese noch ein wenig in Bruno’s fünftem Fall: Femme fatale.

Anreise Ultental

Abfahrt 6 Uhr. Fahrt problemlos, Tanken in Crailsheim, kurze Zeit später erste und einzige Pause.
Wegen Blockabfertigung bei Füssen im Tunnel nach Reutte fahren wir bereits in Oy ab und werden vom Navi über eine bisher völlig unbekannte Strecke über die Alpen geführt: Es geht über Nesselwängle, die B198 entlang des Lech und dann über das Hahntennjoch nach Imst. Leider hält uns ein absolut bergunfähiger Dortmunder auf der Passstrecke auf. Nach 12 km verliert er allerdings vollkommen die Nerven, fährt quasi in die Böschung und blockiert – zum Glück hinter uns – die schmale Passstraße. Danach hatten wir freie Fahrt, hinter uns kam lange Zeit kein Fahrzeug mehr.
In Imst tanken wir noch einmal voll (1,37 €) und fahren dann über die L17 (Richtung Pitztal) nach Fliess, wo wir auf die gut ausgebaute B180 und über den Reschenpass weiter ins Vinschgau fahren. Wir würden gerne noch eine Pause machen, denn über die Landstraßen zieht sich der Verkehr recht zäh, aber irgendwie gibt es keinen schönen Picknickplatz.
In Meran-Süd fahren wir ab und über Lana weiter ins Ultental. Punkt 17.00 Uhr sind wir am Schwemmerhof hoch über St. Nikolaus.

Entspannen auf unserem Balkon

Direkt daneben das Schlafzimmer

Das Appartement Olmsummer ist wunderschön, alles geschmackvoll in Holz eingerichtet, die Betten sind gemacht, Handtücher liegen bereit, schöner Blick vom Balkon in das weite Tal…
Barbara und Matthes kommen gegen 18 Uhr an und nach Verteilung der Zimmer gehen wir um 19 Uhr hinunter zum Abendessen: Salatbüffet, Kartoffel-Sellerie-Suppe, Schnitzel mit Reis und Auberginen, Süße Schnitte (lecker luftiger Schokoladenkuchen) mit Himbeereis.
Wir versuchen noch das WM-Fußballspiel um 22 Uhr zu schauen, Barbara und Gaby verabschieden sich allerdings direkt, Matthes und ich schlafen abwechselnd ein und nach der 1. Halbzeit liegen wir alle im Tiefschlaf.

Ultental: Ultner Höfeweg von St. Nikolaus über St. Gertraude zurück

Sonne, bis 24° im Ultental, bis 29° im Vinschgau 

Vor der Abfahrt muss ich noch Geld aus dem Bankomaten holen und Matthes beim Dorfmetzger Kaminwurzen für seinen Eintopf kaufen. Wir unterhalten uns ein wenig mit Frau Sonnenburger (85 Jahre alt und macht noch alles selbst), während wir auf Matthes warten.

Um 9:30 Uhr fahren wir los, nach gut einer Stunde Fahrt parken wir in St. Nikolaus neben der Kirche an der Feuerwehr. Der Weg ist direkt ab hier durchgängig sehr gut beschildert – niemand braucht eine Wegbeschreibung. Wir wandern gegen den Uhrzeigersinn. Vorbei an einem alten Hof zieht sich der Weg zunächst sanft durch schattigen Wald aufwärts. Auf gleicher Höhe bleibend, immer leicht auf uns ab, führt der Weg an verschiedenen alten Bauernhöfen vorbei. 

Ultner Höfeweg - © 2010 Pit Aretz

Alle sind mit Holzschindeln bedeckt und mit dunklem Holz verkleidet. Unmengen Holz für den nächsten Winter ist schon gesammelt und gestapelt, vor allen Fenstern Blumenkästen und wunderschöne Blumenbeete vor vielen Höfen. 

Ultner Hof mit Bauerngarten - © 2010 Pit Aretz

Meistens gibt es neben den alten Häusern neu erbaute mit mehr Komfort, mit Satellitenschüssel und Strom, aber alle traditionell erbaut.

Eine Gratisdusche gibt es neben den Wiesen, die gerade bewässert werden.

Gegen 11:30 Uhr sitzen wir auf einer Picknickbank neben einer restaurierten,  mit Wasserkraft betriebenen Säge in St. Gertraude und machen Mittagspause. Sehr schön, sehr sauber, Gratistoilette inklusive!

Weiter geht es, nun nicht mehr so hoch oberhalb des Tales, zurück nach St. Nikolaus. 

Urlärchen (UNESCO Weltkulturerbe) - © 2010 Pit Aretz

Wir bestaunen die 2000 Jahre alten Urlärchen mit einem Stammdurchmesser von bis zu  7m, die mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Sie sehen zwar arg zerfleddert aus, die Kronen fehlen, der Blitz hat diverse Male eingeschlagen, aber sie stehen und leben noch.

Der Weg führt abwechslungsreich über Wiesen, Pfade, Wege und durch Wald, vorbei an einem Sanatorium, in dem sich schon Rosegger, Freud, Kafka, Th. Mann u.a. erholt haben sollen, über eine Brücke unterhalb eines Wasserfalls und dann sanft abwärts bis zur Brücke über den Falschauer Bach, in dem wir eine Forelle beobachten können. Nun noch hinauf zur Kirche und im Hotelgarten Kaffe und Kuchen bestellen.

Bewertung:  🙂 🙂 🙂 und Doppelplus für das ideale Wetter 

Info: 11.2 km | 2H40 reine Gehzeit, 1H Pausen und informieren | 370m Auf- und Abstieg 

Stausee Ultental - © 2010 Pit Aretz

Auf der Rückfahrt halten wir noch kurz am Stausee, als Liegewiese taugt der „Strandabschnitt“ mit Kühen aber eher nicht. Um 16:30 Uhr sind wir zurück in Partschins (– 28°).

Gekocht haben wir heute Schweinegeschnetzeltes mit Möhren, Bohnen und Zwiebeln in Curry-Kokosmilchsoße mit Reis, Melone. 

Ab 20:30 Uhr sind wir auf dem Festplatz, wo zunächst eine Blaskapelle eine Polka nach derselben zum Besten gibt, danach versucht sich „Jeremy“ in Blues, Rock, Pop. Wir trinken ein paar Bierchen (gut organisiertes Bestellsystem mit Funkverbindung zum Zapfhahn!), später zu Hause noch eine Flasche Wein – morgen haben wir nichts vor und dürfen auch spät aufstehen.

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