Schlagwort: Rocher de Roquebrune

Les Trois Croix – Rocher de Roquebrune

Ganztags bedeckt, zwischendurch Tröpfeln, bis 16°

Heute hat uns die Sonne nicht geweckt, es war grau. Laut Wettervorhersage soll es heute aber nicht regnen…
Gabys Vorschlag: Heute mal nicht so weit fahren, wir „gehen“ auf unseren Hausberg.
Die Suche nach dem Parkplatz am Weingut war nicht erfolgreich, den gab es nämlich nicht mehr. Statt weiter zu fahren  drehten wir um und parkten am Zugang zum GR 51.

In die Landschaft gelegt...

In die Landschaft gelegt…

Der Weg schlängelt sich durch die Gegend, mal begleitet von einem Bach, durch Mimosenwald, offene Flächen mit Wildblumen, aber leider ohne Sonne, weshalb die noch blühenden Mimosen** nicht so zur Geltung kommen.

Der gelb-markierte Abzweig lässt aber auf sich warten und es ist viel weiter als wir gedacht haben. Heute ist alles besser markiert und der Weg durch den Korkeichenwald bis zum Steilhang breit geräumt. Hinter der Ruine geht es zunächst über glatte Felsplatten hinauf, dann folgt steiles Blockklettern bis zu einer ausgesetzten Stelle, um die man herumkommen muss. Früher ist uns das Ganze irgendwie leichter vorgekommen. Jedenfalls strengte der Aufstieg ziemlich an und oben waren wir nass geschwitzt, auch ohne Sonne.

Gipfelkreuze

Mit Erreichen des Gipfels (373 m) gab es dann eine Abkühlung in Form von Regentropfen – also sofort wieder runter, weil wir uns auf den Wetterbericht verlassend auch keine Regensachen dabei hatten.
Der Abstieg war noch schlimmer. Die feuchten Steine waren nun auch noch glitschig.
Kaum hatten wir die gefährlichen Stellen passiert, hörte der Regen auf. Wir sind den GR 51 noch einmal bis zum „alten“ Abzweig weiter gegangen und haben auch den neuen Parkplatz, der jetzt etwas weiter entfernt liegt, gefunden. Beim nächsten Mal werden wir ihn dann auch finden und der Aufstieg wird etwas kürzer. So hat das Ganze mit Hin- und Rückweg 3,5 Std. gedauert. Ungefährlich ist die Strecke nicht und sportlich allemal, auch für Jüngere. Gesamtstrecke 8,2 km, Höhenmeter 411.

** Mimosen: Etwas für Schlaumeier von Schweinchen Schlau

Mimosen

Die hiesige Mimose gehört zur Familie der Akazien. Sie ist ein Baum, der eine Höhe von bis zu 30 m erreichen kann. Es gibt rund 1.200 Arten, von denen 700 aus Australien stammen. In Europa wurde die Pflanze Ende des 18. Jahrhunderts von Captain Cook eingeführt. 1864 pflanzten englische Adlige in Cannes erstmals Mimosen in den Gärten ihrer Villen an. Von da verbreitete sich die Mimose wild auf den sauren Böden der Region, von den Hügeln des Maures-Gebirges bis zur italienischen Riviera (aber auch im Roussillon und in manchen Gegenden der Atlantikküste).
Die meisten Mimosen blühen 5 bis 8 Wochen, von Dezember bis März. Manche jedoch, wie die „acacia retinodes“, blühen das ganze Jahr über, besonders schön jedoch von November bis Mai. Entgegen der herkömmlichen Meinung ist die Mimose recht widerstandsfähig und kann Temperaturen bis zu – 8 °C standhalten!“

Auf dem Rückweg haben wir dann noch für Ostern eingekauft und uns zu Hause mit ein paar Broten gestärkt.
Draußen ist es immer noch grau…

Da es in unserer Küche eigentlich nur einen großen Topf und je eine (halb)große Pfanne und Kochplatte gibt, muss man nacheinander kochen bzw. das Menü den Gegebenheiten anpassen.

Küche heute:
Thunfischsteaks mit Tomatensoße al arrabiata an lauwarmem Auberginen-Kartoffelsalat in Olivenöl-Basilikum Dressing. Dessert: Creme caramel a la Bonne Mamam. Dazu ein kühles Bier.
Mmmh!

Abends:
Passend zum Urlaub in Frankreich schauen wir uns zum x-ten Mal „Die Ferien des M. Hulot“ an.

Nachtrag zur Anlage: Es gibt hier eine Menge Tore, die man alle mit Code (6stellig) öffnen muss. Dazu MUSS man immer aussteigen, was nicht so schlimm ist, außer bei Regen. Aber Auf- und Abfahrt sind zusätzlich noch ziemlich abschüssig. Wer keine funktionierende Handbremse hat, kann seinen Wagen im (geschlossenen) Tor der Tiefgarage wieder abholen. Unpraktisch. Da wünscht man sich zumindest Madames Funkschlüssel.

Taillerie de meules und Rocher de Roquebrune

Ganztags Sonne, ab und zu ein paar Schleierwolken und leichter Wind, bis 18.5°

Ich kann in dem harten Bett nicht länger liegen, draußen lacht die Sonne und ein blauer Himmel – aufstehen.
Gegen 10.30 Uhr Aufbruch nach Bagnols-en-Forêt und zu den Mühlsteinfelsen. Parkplatz wie immer am Friedhof. Der Weg hinauf ist jetzt ausgeschildert und schneller als erwartet sind wir oben.

Mühlsteinfelsen

Auf dem GR 51 geht es weiter. Wir schauen uns diesmal das Oppidum* an, das etwas 1 km abseits des Weges liegt.  Außer einer aufgeschichteten Mauer deutet nichts auf etwas früher einmal Bewohntes hin – die Infotafel ist leider auch schon zerstört.

Oppidum

Der GR 51 schlängelt sich durch ein merkwürdig gewachsenes lichtes Pinienwäldchen, ab und zu kann man einen  Blick aufs Meer und die Landschaft erhaschen.
Wir sind uns nicht mehr sicher, wo der kürzere Weg hinab geht (natürlich am Steinmännchen!!), wir gehen weiter und laufen so die längere Strecke. Auch nicht schlimm.
Nach gut 2 Std. sind wir zurück am Auto. Gesamtstrecke 7,5 km, 270 HM

Zu Hause Kaffee und Plätzchen auf unserem Sonnenbalkon: Ich lese ein wenig, Gaby döst auf ihrer Liege in der Sonne vor sich hin. Nach einer Stunde habe ich einen leichten Sonnenbrand…

Rocher Roquebrune

Wir fahren zu den Rocher de Roquebrune und parken das Auto an der ersten Ruine.

Eine gemütliche Wanderung führt uns auf den Rocher de Palay.

Unterwegs bewundern wir Blumen, Kräuter, Opuntien und schöne Schirmpinien, während Schwalben um uns herum fliegen.

Im Nachmittagslicht fahren wir schön langsam um den Rocher herum und finden sogar etwas Neues: Einen kleinen See mit ohrenbetäubend quakenden Fröschen.

Und weil es auch hier so lange kalt war und für die Jahreszeit immer noch ist, blühen die Mimosen noch immer.
Ein schöner Sonnentag!

Auf dem Rückweg geht’s noch einmal in den Supermarkt: Wir kaufen u.a. ein richtiges Messer, weil es in unserer Puppenküche an „scharfen“ Messern nur ein Brot-, ein Steak- und ein immer schräg schneidendes Schälmesser gibt.

Küche heute:
Bunter Salat, Kartoffelsalat mit Zitronenmayonnaise und scharf angebratenen Putenstreifen und Dessertcreme (Saveur Vanille).

„Kind 44“ ausgelesen – hat mir ganz gut gefallen. Spannender Thriller, der die Schreckensherrschaft der Stalinzeit versucht einzufangen. Natürlich mit Happy End, soweit man das damals haben konnte…

* Etwas für Schlaumeier von Schweinchen Schlau:
Oppidum: Befestigte Siedlung, Schanzanlage. Das Oppidum de Bayonne kontrollierte den nahegelegenen Col de la Pierre du Coucou und war von Beginn der Bronzezeit (ca. 1800 v. Chr. bis zum Ende der Eisenzeit (ca. 50 v.Chr.) mehr oder weniger  bewohnt. Bei Ausgrabungsarbeiten 1971 – 75 wurden vier Behausungen (Cabanes) gefunden. Man schätzt die Einwohnerzahl auf 30 – 40 Personen.

Rocher de Roquebrune – Durch das „Trou“

L'Endre mit Rocher im Hintergrund - c 2010 Pit Aretz

Schon so oft dagewesen und immer wieder begeistert mich der “Ayers-Rock” des Department Var! Wie vom “Lieben Gott” abgeworfen und liegen geblieben ragen die markanten Felsen von Roquebrune im Hinterland von Frejus aus der sonst sanften, mit Macchia und Korkeichen bewachsenen Hügellandschaft auf. Rotleuchtend liegt der Klotz neben der Autobahn zwischen Aix-en-Provence und Cannes.

Norbert von Olleschi... - Panoramio

Der GR 51 führt quer durch die Felslandschaft, aber ein einfaches Entlangwandern wäre zu wenig. Lohnenswert ist auf alle Fälle der Aufstieg auf den Gipfel (373m). Man nimmt entweder den schnelleren vom GR 51 aus (gelbmarkiert – den im Süden der Rocher liegenden Parkplatz als Ausgangspunkt nehmen) oder den blau-sternchen-markierten, den sportlichen, der wirklich Spaß macht! Er schlängelt sich auf Kammhöhe um den Berg herum und beginnt gegenüber dem Baggersee. (Zufahrt: Von Roquebrune kommend: Kleine Straße links vor der Brücke, an Abzweigung rechts. Ersten größeren Parkplatz benutzen.) Hier steigt man zunächst über die Felsplatten hinauf  bis zum ersten Gipfelaufbau. Von dort folgt man der nicht immer deutlichen Markierung. Der Aufstieg ist in der Tat sportlich: 2x muss man eine Drahtseilsicherung benutzen und an 2 Stellen sollte man (zumal mit etwas unsicheren Kandidaten) ein Seil zum Abseilen dabei haben; erst recht, weil man nicht weiß, ob noch alle Sicherungen benutzbar sind. Vom Gipfel aus kann man den “normalen” (gelb markierten) oder weiterhin den blau-sternchen-markierten Abstieg benutzen. Letzterer geht durch Macchia und Wald zunächst relativ steil bergab, ist aber einfach. In Höhe der Riesenmurmeln kommt man wieder auf felsigen Untergrund und wandert von hier gemütlich bergab zum Auto.
Wer vom Parkplatz aus etwas weiter fährt und seinen Wagen (Achtung, Diebe!) an dem parallel zur Autobahn verlaufenden Weg in der Nähe der Quelle abstellt, gelangt zu den Ruinen einer alten Kirche (N.D. de la Rochette), die in einem herrlichen dichten Korkeichenwäldchen liegt. Versteckt hinter riesigen übereinander liegenden Felsplatten in einer Schlucht findet man die winzige Kapelle Saint-Jean.

Chapelle St. Jean

Wer sucht, der findet nicht weit davon den tiefen Einschnitt, in dem sich sicherlich ein paar Kletterer am Fels versuchen. Am Ausgang der Schlucht in ca. 2m Höhe liegt der Eingang zu einer Höhle, die durch den Berg führt. An einer engen Stelle (Le Saint Trou – Zugang auch von der anderen Seite mit rotem Pfeil markiert) muss man sich kriechend durch einen 2m langen Felsspalt schlängeln, ehe man wieder ans Tageslicht kommt. (Nicht nur) Für Kinder der absolute Spaß! Taschenlampe nicht vergessen!


© 2024 Pit unterwegs

Theme von Anders NorénHoch ↑