Schlagwort: Grünsee

Spronser Seen-Runde

Heiter, bis 33°

Ich stehe heute etwas früher auf, um möglichst früh mit dem Sessellift ab Vellau hinauf zur Leiteralm fahren zu können. Kurz nach 9 Uhr starte ich an der Bergstation (1480 m).

Stille Fahrt hinauf im Korblift

Stille Fahrt hinauf im Korblift

Wenige Wanderer unterwegs

Wenige Wanderer unterwegs

Hochganghaus: Bis hier einfach und schnell

Hochganghaus: Bis hier einfach und schnell

Es geht zunächst mal mehr, mal weniger steil durch Wald über den Meraner Höhenweg hinauf bis zum Hochganghaus und dann steil über Wiesen und durch lichten Wald hinauf bis zu einem Hochplateau – bis hierhin alles im bisher gekannten Rahmen.

Das Hochganghaus schon weit unterhalb

Das Hochganghaus schon weit unterhalb

Auf den Fotos nicht zu erkennen: man muss sich quälen

Auf den Fotos nicht zu erkennen: ich muss sich da echt  hinauf quälen

Ab dann kommt eine versicherte Passage, die steiler und vor allem länger ist, als alles was ich erwartet hatte. Die Sicherungsketten brauche ich stellenweise, um mich hochzuziehen, weil meine Beine nicht mehr wollen. Ziemlich ausgepumpt und mit weichen Knien komme ich an der Hochgangscharte in 2441 m Höhe an – erstaunlicherweise habe ich bis hierhin nur 2 Std. gebraucht.

Geschafft: Der erste See!

Geschafft: Der erste See!

Mit 0,5l Wasser, Müsliriegel und Aprikosen fülle ich die Speicher ein wenig auf. Die ersten Meter auf Weg 7 fühle ich mich noch ziemlich wackelig auf den Beinen, dann wird’s immer besser.

Sichtlich geschafft

Sichtlich geschafft

Phantastischer Blick auf den Langsee, den ich langsam und viel fotografierend in einem großen Bogen erst oberhalb, dann dem Ufer folgend umrunde.

Langsee

Langsee

Felschaos oberhalb des Sees

Felschaos oberhalb des Sees

Mittagspause mit Wollgras

Mittagspause mit Wollgras

Zu Mittag esse ich am Ufer umgeben von vielen Bergen meinen Apfel, der Aufstieg hat sich definitiv gelohnt. Gemütlich laufe ich weiter am Grünsee entlang bis zum Abfluss und dann in Serpentinen am Mückensee vorbei hinunter zur Oberkaseralm (2131 m) neben den Kaser Lacken.

Grünsee - erinnert eher an ein Baggerloch

Grünsee – erinnert eher an ein Baggerloch

Abstieg zur Kaseralm mit

Abstieg zur Kaseralm mit Kaser- und Pfitscher Lacke

Von ca. 13 – 14 Uhr mache ich Mittagspause in der Jause, alle Tische sind besetzt, ich ergattere aber einen Platz im Schatten, wo ich ein Knödel-Tris mit gem. Salat esse. Käse-Kräuter-Semmelknödel auf saurem und gematschten Salat – muss man nicht noch einmal essen. Nach einem Kaffe mache ich mich auf den Rückweg.

Pfitscher Lacke

Pfitscher Lacke

Es geht entlang der Kaser und Pfitscher Lacke gemütlich zum Pfitscher Joch und dann rechts ab und länger als gedacht durch Steine und Geröll hinauf zur Taufenscharte (2318 m).

Verlaufen kann man sich hier nicht - bestens ausgebaute Wege

Verlaufen kann man sich hier nicht – bestens ausgebaute Wege

Hinauf zur Taufenscharte

Hinauf zur Taufenscharte

Fast oben...

Fast oben…

Bis hierhin benötige ich ca. 30 Min. Dann geht es steil und in unendlich vielen Serpentinen hinab bis zur Leiteralm, zunächst sonnig über eine Wiese, dann durch Wald mit gefährlichen Wurzeln und Stolperstellen, die man im Halbschatten oft erst in letzter Sekunde bemerkt – ziemlich ermüdend, v.a. untem im Wald beginnt es irgendwann zu nerven.

Langer und ermüdender Abstieg. Konzentration bitte!

Langer und ermüdender Abstieg. Konzentration bitte!

An der Leiteralm trinke ich mir noch ein Bier und leere vorher in einem Zug meine letzte Flasche Wasser (ca. 1 Std. ab Taufenscharte).
Und dann schwebe ich mit dem Korblift langsam hinab und bin ziemlich geschafft, aber froh, endlich die Runde einmal gemacht zu haben. Bis auf die Hochgangscharte war alles gar nicht so schlimm….
Zu Hause duschen, relaxen, lesen, bevor Matthes Spaghetti bolognaise macht und ich einen echten gem. (= gemischten) Salat vorbereite.

Höchster Hütte (2.561m)

Bewölkt, kühl, zwischendurch Aufheiterungen, zwischen 4 und 15 °

Es klart auf, als wir nach dem Frühstück vom Bus und Bergführer abgeholt werden – geschätzte 12°C. Zusammen mit einem anderen Paar wollen wir mit unserem Guide vom Weißbrunner See hinauf zur Höchster Hütte und vorbei am Langsee und Fischer See wieder hinab.

Zunächst gemächlicher Aufstieg

Zunächst sehr gemächlich, später in Serpentinen etwas steiler geht es über einen sehr gut ausgebauten Hüttenweg hinauf zur Höchster Hütte am Grünen See – wie der Weißbrunner See ein Stausee mit 24h-Aufpasser und eigenem Privatseilbahnanschluss.

Eggenspitze

Kontraste

Grünsee

Es liegt noch etwas Schnee auf den umliegenden 3000er-Gipfeln, die Hintere Eggenspitze und der Tschigat in Wolken. Je höher man steigt, desto unangenehmer macht sich der Wind bemerkbar; zum ersten Mal im Urlaub ziehe ich Windbreaker und Vlies übereinander und bin froh eine lange Hose anzuhaben.
In der Höchster Hütte bullert ein Öfchen, prima zum Aufwärmen. Wir bestellen etwas zum Essen und Trinken und während wir unsere Gerstsuppe löffeln fallen draußen dicke Regentropfen. Wir sitzen im Trockenen – was soll’s?
Nach einem dickflüssigen Waldmeisterschnaps aus einer Stahlretorte (etwa selbstgebrannt?) hört es auf zu regnen. Wir bezahlen und machen uns an den Abstieg. Das Thermometer zeigt 4°C.

Blick auf Weißbrunner Alm und Langsee

Über die Staumauer folgen wir Weg 12 die Hänge der Eggenspitze querend hinab zum Langsee.

Schneereste mit Sahara-Staub überpudert

Ein paar Schneereste müssen dabei überquert werden. Der Himmel klart auf, wir können eine Schutzschicht ausziehen.

Licht und Schatten

Richtung Langsee

Hasenohr über bunter Almwiese

Lärchen, Almen, Berge

Wir folgen dem Valschauer, einem recht munter fließenden Bach hinab zur Oberen Weißbrunner Alm und dann weiter dem Bach folgend hinab zum Parkplatz am Weißbrunner See, wo der Bus schon auf uns wartet.
[Dauer 3.5 Std., 1 Std. Pause, 680 HM]

Die Wanderung mit dem Bergführer hat sehr viel Spaß gemacht: Er hat viel von Land und Leuten und vor allen den Bergen erzählt, lustige und tragische Geschichten, von Südtirol und seiner Sichtweise der Welt. Das Beste: Es hat nichts gekostet. Im Ultental bezahlt der Hotel- und Gaststättenverband die Guides. Nur die Busfahrt hin und zurück hat 8 Euro gekostet. Ein Superservice. Jedesmal wieder!

Im Schwemmerhof sitzen wir noch bis zum Abendessen in der Sonne auf dem Balkon.
Heute Abend gibt es nach dem Salatbüffet Gnocchi in Tomatensoße, danach Forelle gebraten mit Petersilienkartoffeln und als Nachtisch Joghurt mit Beerenmus. Ab morgen dürfen wir wieder selbst kochen.

Abends packen wir schon ein paar Sachen zusammen und schauen ein wenig TV.

© 2024 Pit unterwegs

Theme von Anders NorénHoch ↑