Für die Fahrt nach Cordoba benötigen wir knapp 2 Std. Die Berge hinter Malaga sind recht steil, dann wird es hügeliger: Kaum Städte, viel Landwirtschaft, v.a. Oliven und ab und zu Wein. Stellenweise starke Bodenerosionen.
Wir parken im Mesquita-Parkhaus an der Stadtmauer neben dem arabischen Badehaus. Unser Rundgang führt uns zunächst am Alcazar vorbei zur Mesquita-Catedral. Im Innenhof halten sich zwar viele Touristen auf, an den Ticket-Verkaufsstellen und am Eingang gibt es aber keine Behinderungen; sehr schnell sind wir im Gebäude.
Die ursprüngliche Moschee ist seit der Reconquista die römisch-katholoische Kathedrale von Cordoba. Das Gebäude gehört mit einer Grundfläche von 23.000 m² zu den größten Sakralbauten der Welt. Das beeindruckendste Merkmal der Gebetshalle sind die übereinanderliegenden Hufeisenbögen, die auf 856 Säulen aus Jaspis, Onyx, Marmor und Granit ruhen. Die Säulen stammen größtenteils von Gebäuden aus der Römerzeit.
Man kann das Zitat, das Karl V. zugeschrieben wird, sehr gut nachvollziehen, wenn man staunend aus dem maurischen Teil kommend den kathedralen Fremdkörper betritt: „Ich wusste nicht, um was es sich hier handelte. Denn wenn ich es gewusst hätte, hätte ich nicht erlaubt, dass man Hand an das alte Gebäude legt. Ihr habt getan, was möglich war, etwas erbaut, was es andernorts schon gibt, und dafür habt ihr etwas zerstört, was einmalig in der Welt war“.
Durch eine der vielen engen Gassen bummeln wir zur Plaza Agrupacion de Cofradias und zum Konservatorium, dann durch eine andere Gasse wieder zurück zur Calleja de las Flores, der in jedem Reiseführer beschriebenen Blumengasse. Und dann haben wir Hunger. In einem der vielen Restaurants essen wir ein Tagesmenü (3-Gänge inkl. Bier für 12,50 € – da lohnt es sich nicht selbst zu kochen): Als Vorspeise bestelle ich mir eine Gazpacho, wollte ich immer schon mal probieren.
Unser Rundgang führt uns weiter zur Casa Arabe und dann zur Plaza de las Tendillas, einem großzügigen Platz mit vielen wunderschönen Jugendstilhäusern.
Am römischen Tempel vorbei laufen wir zur Plaza de la Corredera mit schattigen Laubengängen rundherum und weiter zum Museo de bellas Artes an schon wieder einem schönen Platz: Plaza del Potro. Überhaupt entdeckt man ständig neue Plätze am Ende vieler Gassen, es macht Spaß einfach loszulaufen…
Über die Calle Lucano geht es weiter zur römischen Brücke und durchs jüdische Viertel und an der Synagoge vorbei zum Stadttor Puerto Almodovar. An einem kleinen Kanal entlang laufen wir unterhalb der Stadtmauer zurück zum Parkhaus.
Auf dem Rückweg wollen wir noch die Ruinenstadt Medina Azahara besichtigen. Es ist aber Montag und da haben die meisten Museen zu. Vom Eingang des Besucherzentrums (Parkplatz leer) fährt normalerweise ein Shuttlebus zu den Ruinen – der ist nirgendwo zu sehen und die Fahrt zu den Ruinen selbst bringt auch nicht viel, weil man das Gelände nicht betreten kann.
Auf der Rückfahrt beginnt es kurz zu nieseln, in Malaga passen wir für einen Moment nicht auf und haben uns auch schon verfahren. Wir kaufen noch etwas Brot und machen uns zu Hause Schnitzel in Knoblauch mit Kartoffeln und Salat; musste alles weg!