Sonne, warm bis 24°
Mit noch gerade 2L Benzin im Tank rollen wir an die Tankstelle und mit vollem Tank über Lauris und Apt nach Rustrel: Besichtigung der Ockerfelsen und -steinbrüche steht an.
Der ausgeschilderte Rundweg ist viel kürzer als gedacht, und schnell sind wir trotz intensiven Fotografierens und Picknick mit Baguettes und Ei einmal rum und wieder am Auto. Es ist noch früh – fahren wir doch noch nach Apt oder in den Zedernwald bei Bonnieux.
Dazu kommt es aber nicht mehr. Beim Zurücksetzen nehme ich eine Korkeiche nicht wahr und fahre exakt mit der Welle des Heckscheibenwischers gegen einen abgesägten, leicht vorstehenden Ast. 6 Richtige! Ein lauter Knall, tausend Scherben – Heckscheibe gibt es nicht mehr, Scheibenwischer liegt abgerissen auf dem Parkplatz. Das Blech rund um die Fensteröffnung ist durch den verdrehten Scheibenwischermotor so verbogen, dass man auch kein Ersatzfenster mehr einsetzen kann.
Auto so einladend offen stehenlassen? Mit Folie abkleben und weiter rumfahren?
In Merindol haben wir eine Opel-Werkstatt gesehen, also zuerst einmal dahin.
Natürlich müssen wir bis 16 Uhr warten, Monsieur Ginet macht noch Mittag. Wir, erst recht ich, verstehen wenig von dem was er sagt, zumal er sich auch kaum Mühe gibt, langsam und in „hochfranzösisch“ zu sprechen, und es macht ihm sichtlich Spaß mich zu veräppeln.
Zum Glück sind wir im ADAC.
Natürlich – weil man’s braucht – ist mein Handyakku leer, ich kann aber das Werkstatthandy benutzen und erreiche die gelben Engel: Gleich jemand am Apparat, der französisch spricht und mit M. alles abklärt, einen Leihwagen organisiert und vorab bezahlt, sofort und mehrmals zurückruft, ob alles geklappt hat. Kompliment! Und M. Ginet ist zwar speziell, aber wirklich sehr nett.
Wir fahren mit dem kaputten Auto nach Salon, um unseren Leihwagen abzuholen. Wir irren herum, haben keinen Stadtplan, fragen hier, fragen da. Nach diversen Auskünften Einheimischer, die vage nach stadtauswärts oder stadteinwärts zeigen finden wir es. Bei Europcar ist alles vorbereitet, ich brauche nur noch in den Peugeot zu steigen und loszufahren. Gaby mit unserem hinterher. Salon zur Feierabendzeit ist die Hölle! Zugestopft und kaum ein Fortkommen. Immer wieder sehe ich Gaby im Rückspiegel ganz klein werden – der Turbodiesel ist eine Rakete.
Am letzten Kreisel vor Merindol verfährt sich Gaby auch noch und M. und ich warten fast 10 Min. bis sie endlich auftaucht. Es ist mittlerweile 18 Uhr. Den Opel lassen wir an der Werkstatt und fahren mit dem Leih-Peugeot nach Hause.
Tiefgarage, stockdunkel, keine Einweisung – wo ist nur der Lichtschalter? Hei! Automatisch schaltet es sich ein!
Etwas erleichtert machen wir uns was zu essen, rufen die Kinder an und hoffen, dass der Wagen bis Freitag spätestens 17 Uhr fertig ist. Die Übernachtung in Dôle sagen wir ab.
Übrigens: Die Ockerbrüche waren phantastisch ocker!