Kurz nach 6 Uhr sitzen wir im Auto und fahren über die bisher nicht gesehene volle Autobahn zum Flughafen. Es dauert länger als gedacht und – was sonst – keine Tankstelle hat auf. Wir können das Auto nicht vollgetankt zurückgeben und jetzt noch eine Tankstelle suchen würde zu lange dauern. Dann eben nachzahlen. Also rein ins Parkhaus, den Hinweisen HERTZ folgen, direkt daneben findet man Firefly. Hätten wir gewusst, dass man nur den Schlüssel abzugeben braucht und keinerlei Kontrolle stattfindet, hätten wir auch gestern bereits volltanken können.
Gaby ist mittlerweile auf der Suche nach einer Toilette, ich irre mit dem Koffer und meinen Taschen durchs Parkhaus, habe nicht mitbekommen, ob und wo wir uns treffen wollen – hier fehlen eindeutige Hinweisschilder: Wo ist das Abflugterminal??? Nach zweimaligem Rauf und Runter und wieder Rauf ziehe ich meine Sachen vielleicht einen Kilometer weit durch den dann doch richtigen Gang zum Terminal. Ich brauche eine Zeit lang, bevor ich Ryanair finde und stelle mich in die recht lange Reihe (ca. 50 Personen noch vor mir). Von Gaby immer noch keine Spur. Gestoppt wird alle 3 Min. ein Passagier abgefertigt, das schaffen wir nie. Um 8.30 Uhr wird endlich ein zweiter Schalter geöffnet und plötzlich geht’s zügig. Gaby ist mittlerweile auch da und um 8.45 Uhr haben wir unser Gepäck abgegeben und können uns auf die Suche nach der Sicherheitsschleuse machen. Eindeutige Wegweisung ist das nicht! Der Sicherheitscheck ist aber letztendlich auch zügig erledigt, wir haben noch genügend Zeit. Am Gate machen wir es uns auf den Bänken bequem, während sich die ersten Passagiere in die immer länger werdende Schlange einreihen. Blödsinnig – ohne uns fliegt der Flieger eh nicht ab, es reicht als letzter an Bord zu gehen.
Die Kinder der Familie, mit denen wir von ParkVia Charleroi zum Flughafen gefahren waren, erkennen uns sofort und erzählen ohne Pause von ihren Urlaubserlebnissen. 10 Uhr reguläre Abflugzeit, um 10.10 Uhr sind alle Passagiere im Flieger und abflugbereit.
„Wegen Streiks der Fluglotsen in Frankreich haben wir in ca. 3 Stunden ein Zeitslot zum Überflug. Bitte bleiben sie im Flugzeug – wir starten sofort nach Flugfreigabe .“ Wie bitte? Ich bekomme einen leichten Anflug von Platzangst. Zum Glück habe ich mein Tablet im Handgepäck. Die drei Stunden bis zum Abflug und die weiteren 2,5 Std. Flug lassen sich lesend so glücklicherweise panikfrei überstehen.
In Brüssel ist es warm, die Sonne scheint. Um 16.45 Uhr haben wir unser Gepäck und rufen den Shuttlebus, der uns ca. 20 Min. später abholt. Parkplatz bezahlen und ab nach Hause: Quasi ab Charleroi stehen wir dann bis Liege immer wieder im Stau. Egal – wir haben Zeit. Und irgendwann sind wir dann auch zu Hause und haben sogar noch Fritten und Wiener Schnitzel im Kühlfach 🙂