Heiter, bis 27°
Kurz nach 8 Uhr gehen wir zum Frühstücken ins Gran Caffè Neapolis. Jeder darf sich ein süßes Teil und einen Kaffee bestellen, der uns dann draußen serviert wird.
Da wir nicht wissen, wann wir aus Pompeji zurück kommen checken wir schon aus und regeln den Taxitransport für morgen früh. 138 € + 4 € Taxe für 2 Nächte sind OK.
Mit Metro 1 und 2 und der Circumvesuviana (wir müssen stehen) fahren wir nach Pompeji, was ca. 45 Min. dauert. Am Bahnhof besorgen wir uns zwei Audioguides (je 5 €), die sich allerdings als vollkommen untauglich erweisen: weder stimmen die Nummern in der Map mit irgendeiner Zahl an den Bauten überein, noch sind alle wichtigen Gebäude beschrieben. Es gibt auch keine dringend notwendige GPS-Standortbestimmung, der Informationsgehalt ist sehr oberflächlich und die Musik absolut nervig – lohnt nicht!
Wir stehen ca. 20 Min. in der Schlange am Eingang (11 € Eintritt) und fädeln uns dann in den Besucherstrom ein. Wir beginnen an einer der vielen Thermen, gehen dann Richtung Forum und Basilika, durch das Ladenviertel und Häuser der Reichen, weiter Richtung Theater und Amphitheater. Da sehr viele geführte Gruppen unterwegs sind, kann man sich gut daneben stellen und den (meist englischen) Erklärungen zuhören.
Die Größe der Stadt ist schon überwältigend, den Reichtum und Fortschritt kann man an einigen Stellen noch sehen bzw. erahnen – an einem Tag sich ganz Pompeji anschauen zu wollen ist aber unmöglich. Die Straßenpflaster sind grob und anstrengend, es gibt kaum Schatten oder Sitzgelegenheiten, man sollte genügend Wasser dabei haben. Beim Theater gibt es eine Trinkwasserquelle, wo wir unsere Flaschen auffüllen, im Theater selbst machen wir eine „Sitzpause“.
Viele Gebäude sind mittlerweile abgesperrt, ganze Bereich komplett gesperrt – Pompeji verfällt langsam.
Draußen lassen wir uns gerne in einen schattigen Garten locken: Panini und Bier kommen uns gerade recht.
Im Zug bekommen wir diesmal einen Platz und sind kurz nach 16 Uhr wieder am Bahnhof in Neapel. Nur um es auszuprobieren wollen wir heute mit der M1 direkt zum Dante-Platz. Zunächst muss man dazu eine große Baustelle umrunden, dann 3 Stockwerke hinab in den U-Bahntunnel und dann stehen wir in einer Menschenmenge, die komplett den Bahnsteig ausfüllt. Die Metro kommt verspätet, immer mehr Menschen drängeln sich auf den Bahnsteig. Man kann gar nicht so schnell in den Waggon springen, wie schon alle Sitzplätze von den jungen Menschen dreist besetzt werden – ob da jemand alt oder behindert ist interessiert niemanden. Nach zwei Haltestellen stecken wir wie Heringe im Fass fest. Hier hätte auch ein Taschendieb kaum Möglichkeiten seine flinken Hände zu bewegen. Teatro – wir müssen raus. Mit Nachdruck muss ich uns eine Schneise schlagen, endlich wieder Luft. Noch mehr Menschen drängen in den Zug – die Türen schließen nicht mehr richtig, weil sie von Fahrgästen blockiert sind. Der andere Weg ist besser!
Gegen Abend starten wir unsere letzte Runde durch die Altstadt: Vor Santa Chiara ist eine Bühne aufgebaut worden (d.h. direkt vor unserem Fenster), Soundcheck. Santa Chiara’s Kirchentüren stehen offen, das Innere überrascht uns vollkommen: Wunderbar schlicht und sehr sakral im Licht der vielen Kerzen. Auch Gesu Nuovo kann man jetzt betreten – hier wird eine Messe gefeiert und wir schauen nur kurz hinein. Hinter der häßlichen grauen Fassade verbirgt sich eine sehr schöne Barockkirche.
Wir laufen noch eine Runde Richtung Via Toledo, trinken in einer Bierbar Schöfferhofer Weizen und Leffe und setzen uns heute in die andere Trattoria an der Piazza Gesu Nuovo. Heute essen wir Spaghetti con cozze, Gnocchi alla Salerno, eine große Tüte mit gegrillten Fischen, Caprese-Schokoladenkuchen, Wein und Wasser – und das alles für 48 €, kann man nicht meckern.
Der Tag war anstrengend, wir sind müde und gehen zum Hotel zurück. Bei geöffnetem Fenster können wir das Konzert verfolgen. Gute Musik, da muss man sich nicht ärgern. Wir packen unsere Koffer, Gaby schläft ein, während ich noch das Konzert bis zu Ende anhöre. Da wir jetzt wissen, dass man den Deckenventilator auch einschalten kann, schließe ich die Fenster (dichten gut!) und schlafe schnell ein und durch.