Morgens heiter bis 19° – über Mittag Regen, danach durchwachsen
Heute Morgen weckt uns wieder die Sonne, der Himmel ist aber trüb und über den Bergen ist es regendunkel. Während des Frühstücks klart der Himmel auf, sodass wir gegen 10 Uhr uns auf unsere Fahrräder schwingen und Richtung Collioure fahren.
Im Hafen besuchen wir den Capitain (Wetter wird nicht ganz so schlimm), fahren dann weiter durch Le Racou und folgen dem Sentier littoral steil hinauf, wo wir ein Stückchen wegen Deviation schieben müssen. Wir folgen dem Sentier, unterqueren die Eisenbahnlinie, fahren durch eine Furt und in zwei großen Kurven mäßig steil hinauf zum Kreisel vor Collioure. Wir biegen ab und parken unsere Fahrräder am Fort Rodon.
Von hier aus wollen wir über den Sentier sportif nach Collioure laufen, werden aber am Fort Miradoux wieder auf die Straße geleitet. Wir folgen der Straße hinab und gelangen durch die engen Gassen zum Hafen.
In der Vorsaison sind die Gassen leer, viele Läden haben noch nicht auf, überall wird gestrichen, gehämmert und umgebaut. Wir gehen unterhalb des Chateau vorbei zum Plage de Port d’Avall und stellen beim Blick auf die bunte Häuserfront und Notre Dame des Anges wiederholt fest, dass Collioure einer der schönsten Orte hier unten ist.
Nach Postkartenkauf wandern wir zurück zur Kirche und durch das Vieux Quartier zurück zum Fort.
Mittlerweile hat sich der Himmel zugezogen, um uns herum wird es dunkel, weshalb wir den schnelleren Rückweg über die Straße wählen.
Mit den ersten Tröpfchen kommen wir gegen 13.30 Uhr zu Hause an.
Wir backen uns einen Flammkuchen, traditionell mit Creme fraiche, Speck und Zwiebeln, dazu gibt’s Radieschen-Möhren-Rohkost. Draußen regnet es sich ein, wir dösen vor uns hin und kurz ein, ich beginne ein neues Buch; der Himmel wird heller – Zeit für Kaffee und noch einmal raus.
Wir laufen zum Office du Tourisme, suchen (und finden) das Internet-Cafe, das aber nur Mittwoch und Samstag geöffnet hat und gehen durch den Pinienwald zurück. Auch in Argeles bereitet man sich auf die beginnende Saison vor – Hämmern, Flexen, neue Markisen, offene Baustellen und halbfertige Straßenabschnitte, am Strand werden Hüpfburgen und Wasserballareale eingezäunt.
Wir wollen noch nicht ins Haus, satteln deshalb die Fahrräder und radeln entlang der D81 (prima Fahrradwege haben die Franzosen hier) Richtung Tech. An der Kartbahn biegen wir ab und fahren ein Stück ins Naturschutzgebiet Mas Larrieu hinein. Zu Fuß gehen wir zum Strand und verlaufen uns auf dem Rückweg zu den Fahrrädern fast noch im plötzlich dichten Schilf, das vorhin noch nicht hier war.
Nach einem leckeren Nizza-Salat versuchen wir wieder einmal die französischen Nachrichten zu verstehen (ich wundere mich darüber, wieviel Vokabeln Gaby kennt), schalten irgendwann den Ton ab und lesen nur noch die Untertitel, was das Verstehen leichter macht.
Jetzt läuft Bayern München gegen Olympique Marseilles in O-Ton, die deutschen Namen klingen sehr französisch – viele haben hinten ein Zusatz-E: Lahm-E, Boateng-E, Olitsch-E oder Müll-Herr und Neu-Herr und Gommesse, nur Ribery macht kein Problem, obwohl der manchmal wie Riberych klingt.
Draußen regnet es jetzt fester – wenn es sich ausregnet, soll es uns Recht sein.