Grauer, nieseliger und kühler Vormittag. Gegen Mittag hört es auf zu regnen, Aufhellungen und Fleckchen klarer Himmel, bis 18°
Gaby steht kurz vor 9 Uhr auf und macht Frühstück, ich habe noch keine Lust und wickle mich noch einmal in die Bettdecke, die ich jetzt für mich alleine habe – diese Nacht war mir ein paar mal kalt. Wenig einladend sieht es draußen aus – in der Anlage ist es ruhig, ein leicht gebückt gehender Mann dreht allein ein paar Runden um den Platz, jetzt schon zum dritten Mal. Ich beginne ein Buch: Lila, lila von Martin Suter. Da es mich nicht direkt fesselt bearbeite ich ein paar Fotos für den Blog. Es regnet nicht mehr und bevor ich mich noch mehr langweile baue ich mein Bike zusammen und hole es rauf den Balkon. Wir machen uns eine kleine Suppe und Salat und gehen noch einmal durch Maussane, bevor wir um 14 Uhr losfahren zur Abbaye de Montmajour. Richtig! Montags geschlossen.
Also Weiterfahrt nach Arles.
Wir parken vor den Stadttoren im Norden und machen unsere Runde durch den Ort: Rauf zur Arena, durch die Gassen vorbei an der Hochschule für Photographie und dem Forum, hinauf zum Place de la Republique.
Barbara, Matthes und ich besichtigen die Cryptoportiques, dunkle, muffige und riesige unterirdische Hallen, die letzten Reste des Forums aus der Zeit des 1. Jh. n. Chr. Die genaue Bedeutung kennt man nicht, vielleicht waren es Getreidespeicher. Heute ist es jedenfalls feucht, es tröpfelt und man sieht sehr wenig. Insgesamt sehr gut erhalten, aber für 3.50 € wird einem nicht allzu viel geboten.
Danach besuchen wir noch das Hotel-Dieu, wo Vincent van Gogh eine Zeit einlag. Überall Asiaten, die ihre Speicherkarten vollknipsen. Es dauert eine Zeit bis alle wieder beisammen sind. An der Arena trinken wir Kaffee – ausser meinem Espresso sind alle Kaffees mit übel schmeckender und –riechender Milch verseucht. Erstaunlicherweise musst nur Nora sich später übergeben – liegt vielleicht auch an ihrem Zustand.
Wir fahren zum Geant, einem wirklich riesigen Hypermarche und kaufen für 3 Tage ein, jeder besorgt für sein Essen alles Nötige, so kaufen wir nichts doppelt oder vergessen die Hälfte.
Heute kochen Florian und Sarina, entsprechend aufwändig kaufen sie ein. Dabei muss Sarina sich doch nicht beweisen, will es aber. Kurz nach 20 Uhr ist es soweit: Salat, Nudeln mit Tomaten-Basilikum-Lauchzwiebel-Jus und Lachs mit einer Haube aus getrockneten Tomaten und Zwiebeln, zum Nachtisch Creme caramelle. Sarina lernt das Improvisieren kennen: Nur vier Herdplatten, ein stumpfes Schneidemesser, keine passenden Töpfe, eine Pfanne mit gewölbtem Boden…
Wir erzählen und trinken bis ca. 23 Uhr, mir fallen immer wieder die Augen zu – ab nach C13 und ins Bett.