Kategorie: 2017: SIZILIEN

Karwoche in Cefalù.

Palermo und Rückflug

Wir sind zeitig wach, frühstücken, packen unsere Sachen ins Auto und fahren zunächst in Cefalù tanken. Da die Reifendruck-Warnleuchte wieder einmal aufleuchtet, kontrollieren wir den Reifendruck: Alle vier Reifen haben viel zu wenig Druck.

Über die Autobahn kommen wir zügig nach Palermo. Die Ansagen unseres Navis kommen etwas spät, weshalb wir zweimal an einer Abzweigung vorbei fahren. Auch will es uns in Einbahn- und gesperrte Straßen schicken. In der Altstadt fahren wir deshalb nach Gefühl und halten Ausschau nach den wenigen Parkhaus-Schildern. Wir parken schließlich ziemlich zentral und bequem im Parkhaus an der Piazza Orlando Vittorio Emanuele. Erstaunlich breite Parktaschen gibt es hier!

Die Orientierung ist nicht einfach, alle Straßen sehen ähnlich aus, Beschilderung und Hinweisschilder sind Mangelware. Google Maps hilft uns schließlich weiter.

Porta Nuova

Wir laufen zunächst zum Parlamentsgebäude, dort durch die Porta Nuova und den Park zu einem Busstop.

Wir wollen uns zunächst einen Überblick verschaffen und beschließen ein Tagesticket (15 €/Person) für den OpenArTour-Bus zu kaufen. Man kann jederzeit aus- und zusteigen, wenn man möchte.

Mit Audioguide versehen sitzen wir im offenen Kabriobus und lassen uns an den Sehenswürdigkeiten Palermos vorbeifahren:

Kathedrale, Teatro Politeama und Massimo, Hafen, Piazza Marina, Piazza Pretoria, Hauptbahnhof, Palazzo Reale.

Teatro Politeama

Teatro Massimo

Figur vor dem Teatro Massimo

Einer der alten Ribaudo-Kioske

Wir steigen in der zweiten Runde am Teatro Politeama aus und laufen zunächst zum Teatro Massimo.

Vorm Theater in der Via Maqueda ist ganz schön was los

Durch eine Seitenstraße, vorbei an Restaurants und Cafés, geht es weiter zur Via Roma. Schräg gegenüber der Post befindet sich perfekt in ein altes entkerntes Gebäude integriert das Edelkaufhaus Rinascente . Natürlich fahren wir hinauf zur Dachterrasse, wie im Reiseführer empfohlen, um die Aussicht über Palermo zu bestaunen. Na ja…

Blick vom Dach des Rinascente

Statt auf der etwas sterilen Dachterrasse etwas zu essen, setzen wir uns lieber unten auf der Piazza San Domenico in die Sonne, bestellen Pizza und schauen den Menschen, meistens Touristen, zu.

Garküchen und kleine Imbisse in der Via Maccheronnai

Sogar an die Kinder hat man hier gedacht

Danach geht es durch die schmale Via Maccherronai an kleinen Verkaufsständen und Garküchen vorbei zur Via Vittorio Emanuele. Dran denken: Beim nächsten Mal eher wie die Einheimischen hier essen !

Die Via Vittorio Emanuele und die Via Maqueda sind die Hauptachsen durch Alt-Palermo. An der Kreuzung der beiden Straßen befindet sich die Fontana Pretoria mit dem Palazzo Pretorio und den Kirchen Santa Caterina und di San Cataldo mit arabisch anmutendem Turm.

Fontana Pretoria

Chiesa Santa Caterina

Wir laufen die Via Vittorio Emanuele hinunter bis zur Piazza Marina. Im schönen Park gibt es riesengroße Gummibäume, die – um nicht umzufallen – immer wieder neue Luftwurzeln bilden müssen.

Alter Kiosk an der Piazza Marina

Gummibaum in groß…

Von hier fahren wir mit unserem Bus zum Weltkulturerbe Palazzo dei Normanni. Im ersten Stock findet man die wunderschöne Capella Palatina: normannische, byzantinische  und arabische Baustile und orthodoxe und römisch-katholische Religion sind hier in der Hofkapelle Roger II. perfekt kombiniert.

In der Capella Palatina

Im zweiten Stock kann man sich verschiedene Säle, u.a. „Sala dei Venti“ (Saal der Winde) und „Stanza di Ruggero“ (das Zimmer des Roger) aus der Normannenzeit anschauen. Die Ausstattung ist noch ursprünglich und original aus der Mitte des 12. Jahrhundert.

Saal im Originalzustand

Deckendetail

Duchblick

Im Erdgeschoss wird z.Zt.  die Ausstellung Novecento Italiano  gezeigt.

Wir machen noch einen kleinen Abstecher zur Kirche San Giovanni degli Eremiti und gehen dann zur Kathedrale, in die wir uns aber nur kurz hineinschauen.

Kathedrale

Langsam tun uns die Füße weh. Gegenüber der Kathedrale machen wir eine kleine Pause und trinken frisch gepressten Orangensaft.
Ein wenig Zeit bleibt uns noch. Wir schlendern die Via Vittorio Emanuele hinunter und biegen an der Quattro Canti in die Via Maqueda ab.

Hier tanzt der Bär – wegen Ostern oder an jedem Samstag?

Auffallend viele junge Leute sind unterwegs, ganz Palermo scheint hierhin unterwegs zu sein. In den vielen kleinen Imbissen und Küchen kann man sich eine Kleinigkeit kaufen, sich auf die Bänke setzen oder einfach nur auf und ab flanieren.

Am Teatro Massimo biegen wir ab und laufen zurück zum Parkhaus. Unser Navi und Danilos Fahrkünste bringen uns sicher zurück zur Autobahn.

Kurz vorm Flughafen in Carini tanken wir noch einmal voll. Die Rückgabe des Autos verläuft problemlos und Zeit bis zum Abflug ist mehr als genug.

Wir checken ein, bekommen unsere Bordkarten, werden an der Sicherheitsschleuse schnell abgefertigt und warten am Gate auf das Boarding. Sitzplätze haben wir zum Glück auch.

Bei Eurowings klappt alles wie am Schnürchen: Pünktlich 30 Min. vor Abflug beginnt das Boarding, mit einem Bus geht es zum Flugzeug und auf die Minute genau hebt der Flieger ab.

In Köln kommen wir etwas früher als geplant gegen 0:15 Uhr an – draußen sind es gerade noch 4°C. Schneller als von Ryanair gewohnt haben wir unser Gepäck.

ParkShutte24 braucht heute etwas länger als gewohnt fürs Abholen. Die Rückfahrt geht schnell und gegen 2:00 Uhr sind wir zu Hause. In der Wohnung sind es gerade einmal 13°C.

San Stefano di Camastra, Cefalù

Wunderschön

Heute wollen wir es langsam angehen lassen. Nach dem Frühstück genießen wir noch einmal unseren Garten und den Ausblick aufs Meer.
Kurz vor Mittag fahren wir nach San Stefano di Camastra, das für seine Keramikwerkstätten berühmt ist.

Rathaus von San Stefano

Durchblick

Jedes zweite Haus scheint Keramiken herzustellen, anzumalen oder damit zu handeln. Es gibt Kitschiges, sehr Buntes, weniger Buntes oder Kunstvolles.

Danilo unterhält sich …

Sehr idyllischer Dorfplatz

Wir laufen durchs Dorf und schauen aufs Meer. Vor einem Cafe in der Nähe des Keramikmuseums sitzen wir in der Sonne und genießen unsere Getränke.

Aperitif mit Meerblick

Keramik überall

Keramikbrunnen vorm Keramikmuseum

Am Meer entlang fahren wir kurvenreich zurück.

Zu Hause machen wir uns einen Salat und entspannen. Stefano kommt vorbei, um die Abfahrt zu besprechen.

Cefalùs Strand am späten Nachmittag

Typische Gasse – könnte überall auf Sizilien sein.

Dunkle Gasse

Am späten Nachmittag fahren wir nach Cefalù, schlendern noch einmal durch die Gassen, die wir noch nicht gesehen hatten, trinken einen Marsala und laufen mit vielen anderen zu einem der Startpunkte für die Karfreitagsprozession.

Prozession startet

Um 18 Uhr beginnt die Musikgruppe zu spielen und die Prozession mit dem toten Jesus vorneweg setzt sich in Bewegung Richtung Dom. Wir schließen uns der Prozession an, überholen kann man eh nicht mehr.

Maria erreicht den Dom

Auf dem Domplatz treffen sich Jesus und Maria und formieren sich zu großen Osterprozession durch den Ort. Wir „schwimmen“ diagonal durch den Zug  und sitzen gegen 19.30 Uhr im Tinchitè, wo wir zuvor reserviert hatten.

Der Laden ist voll, die Bedienung geht aber zügig. Wir bestellen einen Vorspeisenmix und Pasta, dazu Wein. Der Mix entpuppt sich als komplette Palette: Fisch und Gemüse in allen Variationen, serviert in einer Unzahl kleiner Näpfe. Der Tisch ist komplett zugestellt, das Essen aber so lecker, dass sich bald schon die leeren Näpfe stapeln.
Die Pasta ist dagegen eher eine Enttäuschung. Während meine Spaghetti mit Thunfisch nur ein wenig zu dente sind, schmeckt die sizilianische Spezialität con le sarde eher fad und trocken.
Espresso und Kräuterlikör runden das Essen ab.

Schluß mit Cefalù

Ein guter Grund wiederzukommen

Jetzt geht es nach Hause. Wir suchen unsere Sachen zusammen, räumen auf und dann ist Feierabend. Die letzte Übernachtung in San‘ Ambrogio.

Agrigento, Caltanissetta, Enna

Über die gut ausgebauten SS 121 und SS 122 fahren wir Richtung Agrigento. Um Caltanissetta herum fließt der Verkehr sehr zäh – eine neue Umgehungsstraße wird gebaut. Ab Beginn der nagelneuen SS 640 geht es vierspurig bis Agrigento. Der Weg zum Valle dei Templi ist gut ausgeschildert, ein Parkplatz schnell gefunden.

Juno-Tempel

Nach Taschenkontrolle an der Behelfskasse laufen wir zunächst zum 460 – 450 v. Chr. errichteten Hera- bzw. Juno-Tempel. 406 v. Chr. wurde er von den Karthagern niedergebrannt, von den Römern aber später wieder aufgebaut. Imposant so etwas in echt zu sehen.

Juno-Tempel

Reste der Stadtmauer

Noch imposanter ist der 440 – 430 v. Chr. errichtete Concordia-Tempel. Er zählt zu den besterhaltenen Tempeln der griechischen Antike. Bischof Gregorius von Agrigentum ließ den Tempel im Jahre 597 in eine christliche Basilika umwandeln. Bis zur Profanisierung 1748 wurde der Tempel als Kirche benutzt, erst danach wurde er in den Ursprungszustand zurück versetzt.

Concordia-Tempel mit gefallenem Engel

Bestens erhalten

Am Ende der Straße passiert man die Reste des ältesten, des Herkules-Tempels,  bevor man über eine Brücke zu dem riesigen Trümmerfeld des Tempels des olympischen Zeus, des ehemals drittgrößten Tempels der Antike überhaupt, kommt.

Herkules-Tempel: Ein paar Säulen stehen noch

406 v. Chr. wurde dieser noch nicht fertiggestellte Tempel ebenfalls von den Karthagern zerstört. Der Tempel war aus relativ kleinen Quadern erbaut, die gut weiter zu verwerten waren. Deshalb sind von dem einst monumentalen Tempel nur noch die Grundmauern und einige Säulen- und Kapitellreste übrig geblieben.

Trümmerfeld

Am westlichen Ende steht eine aufgerichtete Ecke des Dioskurentempels, davor sind runde Altäre zu erkennen, die der Verehrung der chtonischen, erdverbundenen Gottheiten dienten.

Säulenecke des Dioskurentempels

Rundaltar für die chtonischen Gottheiten

Nach Beendigung unser Tempel-Tour fahren wir nach Agrigento. Über enge Gassen und Treppen gelangt man hinauf in die verwinkelte Altstadt.

Wie wird diese Ecke innerhalb des Hauses wohl genutzt?

Der Versuch, etwas Kunst in die Stadt zu bringen

Alles wirkt relativ unattraktiv, schmuddelig, ärmlich. Wirklich Interessantes finden wir nicht, dafür aber die Bar Gambrinus neben der Chiesa del Purgatorio. Es gibt frisch zubereitete Panini, Bier, später Kaffee und von Danilo heimlich bestellte leckere Kuchenstückchen zur Stärkung.

Typische Altstadtgasse

Auf der Rückfahrt machen wir Halt in Caltanissetta und schauen uns den Beginn der Gründonnerstag-Prozession an.

Schöner Durchblick

Verschiedene Gruppen bringen große Plattformen, auf denen die Leidensgeschichte Jesu dargestellt und aufgebaut ist, zur Kirche. Begleitet wird jedes Bild von einer Musikgruppe, die tragische Trauermusik spielt – man denkt unweigerlich an die Beerdigungsszenen aus Mafia-Filmen.

Jesu Gefangennahme

Auspeitschung

Dazu getragene Musik

Die nächste Gruppe

Der Platz füllt sich, es wird dunkel, immer mehr Menschen strömen zur Kirche.

Wir verabschieden uns aus Caltanissetta

Wir haben genug gesehen und vor allem Hunger und fahren deshalb nach Enna. Die Unterstadt ist hässlich, wir wollen aber eh in die Altstadt und folgen unserem (nicht ganz aktuellen) Navi. Durch enge und engste Gassen, die sich als Sackgassen erweisen jongliert Danilo den Fiat absolut Schrammen frei bis zum „Geht-nicht-weiter“. Nach endlosem Hin und Her hat er gedreht, aber jetzt kommen zwei Fahrzeuge rauf. Mit qualmender Kupplung zurückgesetzt und dann millimetergenau zwischen den Hauswänden hindurch bringt Danilo uns nach 2 weiteren Runden durch enge Einbahnstraßen hinauf bis fast vor die Tür des Ristorante Centrale. Es ist kein Problem, dass wir den Eingang nicht direkt finden. Ein Koch führt uns direkt durch die Küche in den Speisesaal. Da nur zwei Tische besetzt sind können wir uns einen aussuchen. Wir bestellen jeder ein Menü inkl. Wasser und Wein.

Warten auf das Menü

Immer mehr Gäste füllen schnell den Speisesaal, noch schneller bedient von einer jungen Frau, die zwischenzeitlich auch mal einen Sprint einlegt.
Nach einer leckeren und sehr fruchtigen Tomatenpasta bekomme ich eine Grillplatte (ein wenig zäh) und als Dessert ein Zitronensorbet. Ein Kräuterlikör rundet das Ganze ab.

Zufrieden und satt und ein wenig müde fahren wir problemlos nach Hause zurück.

Vulcano

Mit neuem Reifen fahren wir früh los.  Wir wollen möglichst zeitig nach Vulcano übersetzen.
Da alle Parkplätze an der Anlegestelle gesperrt sind (gestern zum Glück gesehen), fahren wir direkt zum Adige-Parkhaus, von wo aus uns ein Shuttle zum Hafen bringt. Das ganztägige Parken inkl. Shuttle-Service kostet 10 €/Tag – da kann man nicht meckern.

Wir sind so schnell in Milazzo, dass wir sogar noch eine Verbindung früher gegen 8:30 Uhr abfahren  können. In ca. 50 Min. bringt uns das Tragflächenboot von Liberty-Lines nach Vulcano. Preis für 4 Erwachsene 120 €.

Am Hafen empfangen uns bereits intensive Schwefelgerüche – ist halt ein aktiver Vulkan!

Fumarolen am Hafen

Auf der Suche nach einem Cafe und Frühstück kommen wir an einigen Schwefelquellen und dem Fango-Schlammbad vorbei.

In der Geco Bar gibt es Kaffee, Süßes und frisch zubereitete Panini.

Frühstücken in der Geco Bar

Überblick

Da oben qualmt es – da wollen wir rauf

Gestärkt wandern wir über die SP 178 zum Zugang zum Krater. Moderat geht es in Serpentinen hinauf zum Kraterrand. Es sind schon viele Wanderer und Gruppen unterwegs – dank Vorsaison hält es sich aber im Rahmen – man kann notfalls noch überholen 🙂

Blick auf Lipari

Beim Aufstieg immer wieder schöne Ausblicke auf die anderen äolischen Inseln und v.a. auf die Nachbarinsel Lipari . Die Landschaft verändert sich zunehmend, es wird immer deutlicher ein Krater, den wir hinaufkraxeln.

Unterschiede: Farben – Gestein

Das Fumarolenfeld im Blick

Wir umrunden den Krater im Uhrzeigersinn. Dabei muss man zunächst einen Bereich mit vielen Schwefeldampfquellen (Fumarolen) durchqueren. Es stinkt zwar mächtig, ist aber auch ungemein spannend. Es faucht und raucht, gelb kristallisierter Schwefel, heiße Gase …

Wir leben noch

Schwefelgelb

Fauchen

Heiß

Das ist nicht ungefährlich, dank eines permanent wehenden Windes bleibt die Konzentration der Schwefeldämpfe aber niedrig.

Leben im Schwefeldunst

Der Krater mit Fumarolenfeld, Vulcanello und Lipari

Von oben erkennt man die verschiedenen Krater von Vulcano: 2/3 der Fläche nimmt der alte Stratovulkan im Süden ein, die Fossa – und damit wir – befinden uns im sog. Lentia-Komplex, dem aktiven mit Fumarolen durchsetzten Teil, im Norden erkennt man das Lava-Plateau von Vulcanello.

Auf dem Rückweg halten wir Ausschau nach einer Essgelegenheit und kommen kurz vor dem Hafen an Paolos Autovermietung vorbei.

Danilos Traum

Danilo kann nicht anders: Er muss unbedingt seinen Traum, einen alten Mini Moke, ausleihen. Der ausgehandelte Preis von 30 € geht für uns in Ordnung und so lassen wir uns gerne von Danilo über die Insel chauffieren. Eine prima Idee und für jeden, der die Insel erkunden und in einem Restaurant außerhalb der Touristenströme essen will, ein  Geheimtipp!

Womit wir beim zweiten Geheimtipp wären: Ristorante Il Diavolo Dei Polli kurz vor dem Capo Grillo.
Wir werden von der Chefin sehr herzlich begrüßt und bedient und können draußen in der Sonne mitten im Grünen sitzen.

Die Vorspeise

Wir bestellen einen sehr leckeren Vorspeisenteller und jeder seine Wunschpasta.

Ja, mehr!

Die Lieblingspasta dieses Urlaubs esse ich hier: Spaghetti ai frutti di mare– perfekt.

Am Capo Grillo mit Moke

Melo di Gelso

Wir machen einen Abstecher zum Capo Grillo und fahren dann in endlosen Serpentinen hinunter zum Melo di Gelso im Süden.

Quer über die Insel geht es danach nach Vulcanello, wo wir uns das Valle di Mostri anschauen – große erstarrte Lavabrocken, die an alle möglichen Figuren erinnern.

Im Valle di Mostri

Zwei Hunde?

Drei zufriedene Vulcano-Besucher

Wir bringen das Auto zurück, genehmigen uns in der Geco Bar noch einen Kaffee und ein Eis und dann ist es auch schon 17:30 Uhr und wir fahren zurück nach Milazzo.

Der Shuttle-Service klappt hervorragend und die Rückfahrt geht fix. Wie felsig die Nordküste ist zeigt sich daran, dass wir auf der Strecke von ca. 130 km ca. 60 km allein durch Tunnel fahren. Da ist eine Maut von 6.90 € gar nicht mal teuer.

Ein wunderbarer Tag!!

Milazzo und Tindari

Wir fahren mit Behelfsrad über die Autobahn nach Milazzo, wo wir uns über die Bootsfahrten nach Vulcano informieren wollen. Die Fahrt dauert länger als gedacht – Sizilien ist wohl auch größer als gedacht.

Am Hafen bekommen wir alle Informationen. Zwar in fast keinem Reiseführer beschrieben, aber dennoch lohnenswert der Complesso monumentale di Milazzo. Der Eintritt in den Komplex und die befestigte Zitadelle kostet 5 €, lohne sich aber laut Auskunft einiger anderer Besucher. Stimmt!

Unterhalb der Zitadelle

Eingang zur Unterstadt

Durch ein Tor führt eine Rampe zunächst hinauf zum Dom und in die Ruinen der Citta antica. Wir laufen entlang der spanischen Befestigungsmauer bis zur Bastione delle Isole, von wo aus man einen guten Rundumblick hat. Die komplette Unterstadt lag früher hier innerhalb des ersten Befestigungsmauerrings.

Dom und spanische Befestigungsmauer

Dom, Konvent und Burg im Hintergrund

Eine Überraschung bietet der Konvent der Benediktiner, der am Weg hinauf zur Festung liegt. Hier bringt ein sizilianischer Kunstprofessor den Besuchern die sizilianische Kultur näher. Sizilien ist eben nicht nur Mafia, sondern v.a. Jahrtausende alte Kultur von den Phöniziern, über die Griechen, Römer und Araber bis hin zu den Normannen.
Eindrucksvoll demonstriert er die schallverstärkende Eigenschaft der alten Schauspielmasken, spielt uns einige klassische Rollen vor und zaubert mit der Maultrommel wunderbare Töne und Klangmuster. Die Begeisterung für Sizilien kann man quasi fühlen. Schön!

Eingang zur Burg

Wunderschöner Frühling

Wir laufen weiter hinauf zur Burg, die von Friedrich II. erbaut  und später von Karl V. verstärkt wurde. Im großen Saal mit den fünf Schiffen versammelte sich 1295 das sizilianische Parlament. Wir schauen vom sehr gut erhaltenen Normannenturm bis zum Ätna und erahnen im Dunst die äolischen Inseln.

Innenhof und normannischer Turm

Äolische Inseln

Der Ätna? Da irgendwo…

Durch die Ruinen und Befestigungsmauern gehen wir wieder hinab zum Eingang.

Hinunter zum Eingang

Auf dem Rückweg machen wir Halt in Tindari, die von den Griechen erbaute Stadt Tyndaris. Vom Parkplatz aus fährt ein Shuttlebus (1 €/P.) hinauf zur Wallfahrtskirche der schwarzen Madonna; sehr bunt und für meinen Geschmack ein wenig zu schrill.

Die schwarze Madonna

Das Gnadenbild des Santuario kam der Überlieferung nach im 8./9. Jahrhundert aus Konstantinopel nach Sizilien.
Der Legende nach wurde das Bildnis in einer Kiste angeschwemmt. Das Gnadenbild trägt die Inschrift NIGRA SUM SED FORMOSA („Ich bin schwarz, aber schön“).

Kaiser Augustus

Von hier aus kann man in ca. 15 Min. zum Ausgrabungsgelände laufen. Hier wurde ab 1812 mit den Ausgrabungen begonnen und ein Teil des antiken Tyndaris freigelegt. Man findet Reste der Stadtmauer, eine Basilika, Reste einer Therme mit schönen Mosaiken, verschiedene Wohnhäuser und Magazine und ein griechisches Theater. Teilweise wirkt alles ein wenig ungepflegt und lieblos – 6 € Eintritt sind auch vergleichsweise teuer.

Reste der Basilika

Mosaik in der Therme

Wohnhaus und Wallfahrtskirche im Hintergrund

Griechisches Theater

Schon an der Zitadelle ist uns aufgefallen, dass nirgendwo irgendwelche Schau- oder Informationstafeln aufgestellt sind. Es gibt auch an den Kassen kein Faltblatt oder irgendetwas Gedrucktes zur Information.

Lagune von oben…

… und vom Strand in Marinello aus.

Bevor wir über die Autobahn zurück  fahren machen wir einen Abstecher zum Strand von Marinello. Man kommt aber nicht ohne Weiteres zur Lagune, die man von Tindari aus tief unten sehen konnte. Am Strand selbst ist noch absolute Nebensaison. Unseren Kaffee und Kuchen bekommen wir dann eben im Ort.

In Cefalù lassen wir den neuen Reifen montieren – ab jetzt können wir endlich wieder schneller fahren!

Für abends haben wir einen Tisch in der Osteria Bacchus in Sant‘ Ambrogio reserviert. Wir bestellen verschiedene typische Vorspeisen (u.a. Artischocke, Fenchel, Saubohnen, Oliven, frittierte Omeletts, Polenta, Auberginen…), trinken dazu einen hervorragenden fruchtigen Landwein und schaffen noch das anschließende Tomaten-Fenchel-Pastagericht. Den Nachtisch lassen wir uns dennoch nicht entgehen.

Abgefüllt machen wir uns auf den Heimweg.

Cefalù

Wunderschöner Tag! Bei strahlend blauem Himmel fahren wir nach Cefalù für die komplette Besichtigung.

Start in einen wunderbaren Tag

Unsere erste Aktion heute ist es einen neuen Reifen zu bestellen. Morgen wird er da sein und montiert werden. Gut.

Wir parken für 5 Euro auf einem großen Parkplatz in der Nähe der Altstadt, laufen am Meer entlang und durch enge Gassen hinauf zur Kathedrale und weiter unterhalb der Rocca entlang bis zum Eingang. Hier kann der Eintritt (4 €/Person) nur per Münze  und nur einzeln bezahlt werden. Wer nichts Passendes dabei hat muss leider draußen bleiben. Sehr unpraktisch, obwohl genügend Personal dort rumsaß und den Kassierer hätte spielen können.

Kathedrale beim Aufstieg

Tiefblick

Über Treppen gelangt man hinauf in die alte Festung. Von oben eine sehr schöne Aussicht auf die Altstadt, das Gassengewirr und die Kathedrale. Im Hintergrund das blaue Meer und überall blüht es.

Gassengewirr von Cefalù

So blau ist das Meer….

Der Aufstieg ganz hinauf zur Burg kostet noch ein wenig Schweiß. Dafür hat man von dort einen wunderbaren Rundumblick.

Blick von ganz oben Richtung Westen

… und nach Osten.

Auf fast jedem Stein zu erblicken

Auf der Terrasse der Antica Porta Terra essen wir Pizza. Danach laufen wir hinunter an den Strand und relaxen in der Sonne. Die hat es aber heute schon in sich und bald suchen wir den Schatten in den Gassen der Altstadt, von denen es noch genügend zu erkunden gibt.

Gemüseverkauf von Wagen aus

Ostereier-Baumwoll-Stachel-Baum (wie auch immer der heißt?)

Wir entdecken ein antikes Waschhaus und besichtigen heute noch einmal ohne gerade stattfindender Messfeier die Kathedrale, bevor es nach Hause geht.

Waschhaus

Eine von vielen typischen engen Gassen, Trockenraum inklusive

Kathedrale – innen z.Zt. leider Baustelle

Zu Hause gibt es Kaffee, später einen Salat. Den Rest des Tages lassen wir auf der Terrasse ausklingen. Lesen, Dösen, Genießen…

Im Relax-Modus

Cefalù und Wanderung in der Madonie

Es ist noch früh, aber die Sonne weckt uns. Wunderbarer Blick aufs Meer und die Bucht von Cefalù.

Danilo fährt ins Dorf, um im kleinen Supermarkt etwas fürs Frühstück einzukaufen. Vor 9 Uhr hat hier allerdings nichts geöffnet, deshalb gibt es nur Süßes aus der Bar.

Früh am Morgen in Cefalù

Wir fahren nach Cefalù, parken am Eingang zur Altstadt und schlendern durch enge und alte Gassen hinauf zur normannischen Kathedrale.  Auf der Piazza Duomo bestellen wir Frühstück und schauen dabei der Palmsonntagsprozession zu.

Frühstücken

Die normannische Kathedrale

Bischofssitz

Wir schauen kurz in die Kathedrale, laufen eine kleine Orientierungsrunde hinunter zum Meer und zurück zum Auto.

Kleiner Fischerhafen

Eingepackt

Blick auf die Altstadt von Cefalù

Nach ein wenig Suchen und Fahrerei durch diverse enge Straßen finden wir den von Stefano beschriebenen Supermarkt. Wir kaufen das Nötigste ein und probieren dabei verschiedene Käse- und Schinkensorten.

Vielleicht gibt es von Sant‘ Ambrogio aus noch einen anderen Weg hinauf zum Haus? Bei der Einfahrt in einen steilen Weg wird es zu eng – die Kante einer Fliesentreppe reißt eine saubere Klinke in den Hinterreifen. „Da seid ihr nicht die ersten“ tröstet uns wenig, zum Glück gibt es aber ein Ersatzrad, das uns zunächst weiterhilft. 
Auf „unserer“ Terrasse genießen wir nach dem Pannenschock noch ein wenig den Ausblick und die Sonne und fahren dann sehr kurvenreich in die erstaunlich steile und sattgrüne Madonie Richtung Castelbuono. Hier fehlt uns ein eindeutiges Hinweisschild – wir müssen uns durchfragen. Als wir nach endlosen Kurven über enge Sträßchen endlich das Rifugio Crispi (1.200 m) erreichen stehen wir in den Wolken.

Alte Steineichen beim Rifugio Crispi

Die geplante Wanderung auf den Gipfel des Luminario kürzen wir deshalb ab. Von der schönen Aussicht über die Madonie  sehen wir leider nichts.

Leider nichts zu sehen

Durch dichte Steineichenwälder zieht sich der Weg hinauf Richtung Gipfel. In der Nähe einer traditionellen Schutzhütte stehen uralte und bis zu 15 m hohe  Stechpalmen – im Nebel hat der Wald hier etwas Märchenhaftes.

Alte Schutzhütte

Im Stechpalmenwald

Wie und wo geht’s weiter?

Ab hier kehren wir um und fahren gemütlich zurück nach Hause. Marion sitzt vorne – so lassen sich die Kurven besser ertragen.

Unser Menü

Heute kochen wir selbst: Spaghetti Cacio et Pepe und Salat.
Dazu trinken wir Wein (gar nicht mal so schlecht!), im Kamin bollern die Pellets und heizen uns ein. Abends ist noch recht kühl.

Aufrämen

Ein wunderschöner Sonnenuntergang beendet unseren ersten Urlaubstag.

Sonne weg

Aber Vollmond

Anreisetag

Kurz vor 16 Uhr Abfahrt nach Köln, Parken bei ParkShuttle24 in Urbach. Marion und Danilo sind schon da und erwarten uns. Wie immer perfekter Service: Wir werden sofort zum Abfluggebäude gefahren. Einchecken und Sicherheitsüberprüfung schnell und problemlos – jetzt nur noch warten…

Unser Flieger wartet schon.

Pünktlich um 18:55 Uhr hebt der A-319 von Germanwings ab. Bis zu den Alpen kann man noch etwas am Boden erkennen, dann wird es zu dunkel. Um 21:20 Uhr setzt der Flieger in Palermo auf.

Bis wir unsere Koffer haben dauert es eine Weile. Danilo hat aber in Zwischenzeit bereits den Leihwagen organisiert und wartet auf uns: Fiat 500L mit 400 km auf dem Tacho.

Dank Navi finden wir den Weg zur Autobahn und müssen jetzt nur noch bis Cefalù. Unterwegs essen wir etwas an einer Raststätte, gegen Mitternacht sind wir in Sant‘ Ambrogio. Wir rufen unseren Vermieter Stefano an, der uns mit seinem Roller abholt und durch enge Straßen und Gassen hinauf zu seinem Haus bringt. Endlich da!

Es ist kühl. Wir machen den Pellet-Ofen an, sind noch zu aufgedreht. Draußen wunderbarer Blick auf den Rocca von Cefalu.

Wir verteilen die Zimmer, quatschen noch ein wenig und gehen schlafen. Wunderbare Betten, die besten bisher überhaupt. Erholsamer Schlaf…

© 2024 Pit unterwegs

Theme von Anders NorénHoch ↑