Sonnig, ab und zu Quellwolken, bis 31° im Tal
Nach dem Frühstück mit dem Auto quer durch die Apfelplantagen hinauf zur Tarscher Alm. Zum Glück läuft die Umlaufbahn seit letztem Samstag wieder. Wir buchen die Berg- und Talfahrt und schweben langsam im Doppelsessel hinauf zur Tarscher Alm.
Immer wieder Steinbrech
Alma begrüßt uns
Offensichtlich war die Bahn längere Zeit außer Betrieb, das Restaurant an der Bergstation ist vernagelt und scheinbar aufgegeben – überhaupt verirrt sich kaum jemand hier hinauf.
Wir wandern auf Weg 1 über die Grashänge der Abfahrtpisten mittelsteil zunächst hinauf bis zur ziemlich maroden Zirmraunhütte und weiter an den „Sieben Brunnen“ vorbei hinauf (im letzten Abschnitt steil) zum Wetterkreuz auf 2.465 m mit sehr schöner Rundumsicht.
Wetterkreuz
Hier machen wir eine ca. 30 minütige Pause, bevor es auf Weg 1 ein Stück weiter hinauf geht zum Tarscher Pass.
Abgenagt...
Unterwegs der Kadaver eines Schafes, rechts am Hang weidet eine Schafherde.
Schafherde am Marchegg
Hasenohr: Immer im Blick...
Weglos gehen wir hinauf zum Hohen Marchegg (2.551m). Tolles Panorama. Wir schauen ins Ultental: ganz tief unten der Zoggler Stausee, uns gegenüber das Hasenohr mit seinem vergletscherten Aufbau und weiter die Berge der Vinschgauer Nordseite.
Ein kleines Erinnerungsfoto
Wir dehnen die Ersteigung des Marchegg zu „einer hübschen Rundwanderung“ aus, wie der Reiseführer empfiehlt.
Schneereste unterhalb des Hasenohrs
Man kann den Verlauf des alten Waals erahnen
Weglos geht es zunächst über Steinplatten und Grasflächen querfeldein den Hang des Marchegg hinab, wo wir auf Weg 2A, die Reste des alten Tarscher Jochwaals treffen.
Das wird nun allerdings für Gaby und Barbara grenzwertig. Auf einem schmalen Felsband geht es eine Zeit lang – stellenweise sehr ausgesetzt und nur unter Zuhilfenahme der Hände zu schaffen – bis zum Latscher Joch, wo uns eine kulturgeschichtliche Sehenswürdigkeit erwartet: die aus Steinen errichteten Aquäduktpfeiler des einstigen 2,5km langen Waals, mit dem im 19. Jh. das Bewässerungswasser von der Ultner Seite (die Fassung lag unterhalb des Hasenohr-Gletschers) auf die Vinschgauer hinübergeleitet wurde.
An den "Pfeilern"
Von hier „..steigen wir in Richtung Latscher Alm ab [Weg 2], um mit der Querung zur Tarscher Alm [Weg 9] die Rundwanderung zu beenden“.
Was so lapidar im Reiseführer steht entpuppt sich als steiler, steiniger, teilweise rutschiger Abstieg über 700m hinab zur Alm. Sehr anstrengend und viel Aufmerksamkeit verlangend.
Rinnsale werden zu Bäche
Lärchen und Almrosen begleiten uns bald wieder
Unterwegs allerdings sehr schön: sprudelnde Quellen vereinen sich zu kleineren Bächen, die unseren Abstieg begleiten, Enzian, Almrosen und ab 2.000m Höhe auch wieder Bäume. An den Skihütten der Latscher Alm biegen wir ab und erreichen ca. 30 Min. später die Tarscher Alm.
Da es ja nur ein Spaziergang werden sollte, haben wir uns ohne Proviant und mit viel zu wenig Wasser auf den Weg gemacht: Wir sind erledigt und ausgetrocknet. Bevor wir hinunter fahren statten wir der Tarscher Alm-Jause einen Besuch ab: Radler, Holundersaftschorle und Joghurt mit Früchten (!!).
[5.25 Std, davon ca. 30 Min. Pausen, 720 HM]
Mit der Bahn schweben wir ins Tal, herrliche Ruhe um uns herum. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht einschlafen.
Zu Hause noch über 30°, aber mit ein wenig Wind im Schatten gut auszuhalten.
Wir kochen heute natürlich auch noch: Bunter Salat, weiße und grüne Spätzle mit Putengeschnetzeltem in Frischkäsesoße.
Auch heute Abend sitzen wir auf der Terrasse, ganz weit hinter den Bergen Wetterleuchten.