Kategorie: 2014: ENCORE UNE FOIS (Seite 1 von 2)

Rückfahrt

Heiter bis wolkig, bis 20°

Um 5.45 Uhr stehen wir auf und sind um 7.00 Uhr bei strahlend blauem Himmel unterwegs. Es geht flott und ohne Probleme sogar durch Lyon und alle Bezahlstationen.
In Dijon und Martelange tanken wir nach bzw. voll, Mittagspause machen wir irgendwo zwischen Dijon und Langres.

Mittagspause und Fahrerwechsel

Um 16.15 Uhr sind wir nach 968 km wieder zu Hause. Rekordzeit!

Carrieres de Lumieres, Fontvieille, Essen gehen

Bedeckt, spätnachmittags sonnig, bis 17°

In der Nacht etwas Regen, gegen morgen Gewitter – da kann man auch bis 9.30 Uhr im Bett liegen bleiben.

Gaby und ich fahren zu den Carrieres de Lumieres nach Les-Baux und schauen uns das neue Multimediaspektakel (10 €) an: Klimt et Vienne, un siècle d’or et de couleurs. Klimt-, Schiele- und Hundertwasser-Kunstwerke werden von 100 Videoprojektoren an die Steinbruchwände und auf den Fußboden projiziert, insgesamt eine Fläche von über 7000m², das Ganze unterstrichen von zeitgenössischer Musik (Wagner, Beethoven, Strauss, Mahler…).

Multimediaspektakel

Klimt

Man verliert sich im wahrsten Sinne in einem Meer von Licht, Farbe und Form. Für Medienschaffende ein absolutes Muss. Als Kurzevent gibt es noch „Les villes invisibles“, der Versuch, sich mit dem Begriff „ideale Stadt“ auseinanderzusetzen. Utopie, Imaginäres, Traumhaftes, Zerbrechliches; Reflexionen über das Wesen einer Stadt und die ständige Vermischung mit den Elementen Erde, Wasser, Feuer. Gaby findet den Part nicht so toll, ich finde nicht nur die produktionstechnische Umsetzung, sondern vor allem auch den äußerst gut synchronisierten und komponierten Ton, der das Fragile, Gewaltige, Traumhafte herausstreicht und unterstützt, hervorragend.

Ein gigantischer Steinbruch als Projektionsfläche

Im Nachbarsteinbruch gibt es Ausschnitte aus einem alten, hier 1959 in den Steinbrüchen gedrehten SW-Film von Jean Cocteau: Le Testament d’Orphée – eine ganz andere Welt…

Mittags gibt es die letzten Canapes mit Rilettes, Pistou, Käse und einen Thunfischsalat.

Am Chateau in Fontvieille

Am Nachmittag fahren wir nach Fontvieille, parken am Chateau und laufen zu Daudet‘s Mühle. Leider beginnt es leicht zu tröpfeln.
Ich tanke voll, wir packen unsere Sachen zusammen und räumen auf – draußen klart es auf und als wir Brot holen kommt die Sonne durch.

Kirche Maussane

Proviant für die Rückfahrt

Abends laden Lynn und David uns ein zu Aperitif, Wein und Pizza bzw. Ravioli. Es ist kühl, dank Gasfeuer bei untergehender Sonne aber gut draußen auszuhalten.

Adieu Maussane

Lamanon, St. Remy, Le Paradou

Sonnig, schwülwarm bis 25°

Nur kurz geschlafen, Jonas und Ina fahren heute früh ab.
Nach dem Frühstück an der Rezeption Erledigung aller Formalitäten für unsere Abfahrt am Samstag.

Aufgang zur alten Burg

Wir fahren nach Lamanon zu den Grottes de Calès, die von der Vorgeschichte bis ins 16. Jh. besiedelt waren. Vom 12. – 16. Jh. wohnten hier ständig zwischen 120 – 220 Bewohner rund um die errichtete Schutzburg. Über schmale Rinnen leitete man Regenwasser in Zisternen, um die Wasserversorgung zu sichern.

"Wohnräume" und Durchgänge

Treppe in den ersten Stock

Die Höhle hält sogar den Mistral ab

Abgetaucht in der Zisterne

Viele Male dienten die Höhlen als Zufluchtsorte für die Bewohner von Lamanon (Überfälle der Sarazenen, Plünderungen der Truppen von Raymond de Turenne (~ 1390) oder während der Hugenottenkriege).
Wir dehnen die Besichtigung ein wenig aus und hängen den Rundgang zu den Kapellen an.

Zu Mittag wollen wir am Stausee Peiroou in St. Remy picknicken. Unser Navi führt uns zu einer Fuhrt, die aber eigentlich unpassierbar tief ist. Wir schalten auf „schnellster Weg“ um und kommen sicher ans Ziel. Bis 14.30 Uhr machen wir Picknick und Nickerchen – ich hole mir einen derben einseitigen Sonnenbrand.

Mittagsschlaf am See = derber Sonnenbrand

Wir machen noch einen Spaziergang durch St. Remy, suchen und finden eine Tajine, die aber eindeutig zu teuer ist und genießen dafür ein Eis bzw. Cafés gourmands im Schatten einer Eisdiele.

Nach einem weiteren Kaffee in der Domaine machen Gaby und ich noch einen kleine Spaziergang am Chateau d’Escanin vorbei nach Le Paradou.

Schafe hinterm Chateau

Vielbesuchtes Restaurant in Paradou

Abends gibt es noch einmal Reste-Essen: Koteletts mit Bandnudeln und Bacon-Champignon-Sahnesoße, Salat und frische Erdbeeren mit Îles flottantes.

Prost

Gordes und La Senancole

Supertag! Sonne, kein Wind, bis 25°

Gordes im Morgenlicht

Gegen 11.30 Uhr starten wir unseren kleinen Rundgang durch Gordes, wobei man immer wieder neue Ecken findet. Ich schaue kurz einer unglaublich wendigen Baumaschine zu, die quasi auf der Stelle drehen kann (Manitou) und durch engste Gassen Baumaterial anliefert.

Enge Gassen

Alte Treppen und Pflasterung

Warm genug ist es

Unmengen Steinmauern und -mäuerchen

Nach einem Eis wandern wir zunächst über einen mit Steinmauern gesäumten Weg zur Abtei von Senaque, wo wir unsere Baguettes verschlingen.

Abbaye de Senanque

Danach wandern wir an der Abtei vorbei Richtung La Senancole und und entscheiden uns, den blau markierten Weg, der direkt am Bachlauf entlang führt, zu gehen. Eine gute Wahl!

In der Schlucht: Wunderschönes Frühlingsgrün

Immer wieder muss die Senancole überquert werden

Zunächst eng, mit einigen Steilpassagen und Klettereinlagen immer wieder den Bach überquerend, dann öffnet sich das Tal und man weiß gar nicht mehr, wohin man schauen soll. Es blüht und grünt üppig, ein tiefblauer Himmel, weiße Felsen…

Köcherfliegenlarven lernen eine Rutschbahn kennen

Auf einer Steinplatte am Bach ärgern wir ein wenig die Ameisen und Köcherfliegenlarven und versuchen, einen kleinen Staudamm zu bauen.

Abri, schon zur Steinzeit bewohnt

Der Weg geht nun etwas bequemer weiter, bald kommt man zu einem ummauerten Abri, etwas weiter eine Höhle.

Der Höhlenbär wartet schon

Am Wegweiser trennen wir uns: Ich gehe mit Ina und Jonas direkt zurück nach Gordes, um die Autos zu holen und Gaby mit Lynn und David beim Village des Bories abzuholen.

Auf dem Rückweg kaufen wir süße Teilchen und setzen uns zum Kaffee in die Sonne auf unsere Terrasse.

Der Präparator

Zu essen gibt es heute nach einem Vorspeisenteller mit Tartines und Mozarella-Tomatentürmchen Fischsuppe mit Croutons und Rouille, danach Salat mit Hähnchenbruststreifen und „Currywurst“. Vollgefressen machen wir uns auf Fliegenjagd, bevor wir die Diashow mit knapp 600 Bildern starten.

Unser letzter gemeinsamer Abend: Morgen früh fahren Jonas und Ina nach Nizza. Schade.

Nîmes

Bewölkt, ab und zu ein paar Regentropfen, bis 20°

Das Wetter morgens ist OK, wir fahren nach Nîmes, das wir kurz nach 11 Uhr erreichen. Vom Parkhaus „Les Arènes“ aus (9.90 €) laufen wir zum Amphitheater und kaufen die Kombikarte Arènes/Maison Carree/Tour magne (11.50 €).

Les arènes de Nimes

arena (lat.) = Sand, Sandfläche

Warten auf den Rest

Wir lassen uns Zeit mit der Besichtigung der Arènes, laufen danach über den Bd. Victor Hugo Richtung Maison Carree. In der Nähe essen wir in einer urigen Creperie Galettes, bevor wir uns den interessanten und aufwändig produzierten Film über die Entstehung Nîmes im Maison Carree anschauen.

Maison carree

Es beginnt zu tröpfeln. Wir laufen Richtung Jardin des Fontaines, schauen kurz in den Tempel der Diane und dann geht es hinauf zum Tour Magne, den wir unbedingt noch vor der 60köpfigen Schülergruppe erreichen müssen.

Auf dem Weg zu den Jardins des Fontaines

Wir drängeln uns an den wartenden Schülern vorbei, hecheln hinauf auf die Besucherplattform (mehr als 20 Leute haben hier keinen Platz – 25 sind schon da) und genehmigen uns einen kurzen Rundumblick, bevor die nächsten 30 Schüler hinauf kommen.

Tour Magne

Achtung! NICHT das Geländer anfassen! Spackiger Schweißrost aus 2 Jahrhunderten.

Am Castellum, der Wasserverteilungsstelle des Wassers vom Pont du Gard, vorbei laufen wir durch die Fußgängerzone zurück zum Parkhaus.

Das Castellum: Röm. Wasserverteiler

Durch Nîmes geht es auch nur im Stop-And-Go hinaus, das Navi nervt mit unpräzisen Angaben – oder ich verstehe nicht richtig; schließlich sind wir vollkommen überraschend auf der Autobahn und in kürzester Zeit in Arles (2.00 €), wo wir Décathlon einen Besuch abstatten. So richtig finden tut heute niemand etwas.

Ich tanke noch einmal beim Intermarché voll und dann ab nach Hause: Heute gibt es Ratatouille con carne und eine üppige Käseplatte – der Käse im Kühlschrank muss weg.

Marseille und Calanques

Heiter bis wolkig, bis 20°

Früh auf. Nach einer Stunde Fahrt sind wir gegen 10.15 Uhr in Marseille und parken im Parkhaus am Théatre de la Criée (12,50 €) am alten Hafen.

Vieux port

Um uns einen ersten Überblick zu verschaffen laufen wir zunächst hinauf zur N.D. de la Garde.

N.D. de la Garde

Mit Unmengen Touristen – vermutlich von einem oder mehreren der vielen Kreuzfahrtschiffe, die im Hafen liegen – drängen wir uns über die Treppen hinauf und durch die Krypta und die Basilika, die mit ihrer reichen byzantinischen Ausschmückung überrascht.

Byzanz lässt grüßen

Blick auf Hafen

Sehr schön der gute Rundumblick auf Marseille und die vorgelagerten Inseln.

Durch das Roucas Blanc-Viertel gehen wir hinab zur Basilique St-Victor, Überrest eines alten Klosters und besichtigen den Innenraum mit einer der ältesten gotischen Hallen Frankreichs.

Basilique St-Victor: Uralte Gemäuer

Auf dem Vorplatz mit Blick auf den Eingang des Hafens verspeisen wir die sehr empfehlenswerten Baguettes und Quiches, die wir uns an der Ecke Bd. de la Corderie/Av. de la Corse gekauft haben. Die anstehende Schlange stand bis draußen.

Frischfischverkauf

Weiter geht es hinunter zum Vieux Port und im Uhrzeigersinn um das Hafenbecken. Am Quai des Belges wird frisch gefangener Fisch verkauft; interessant das verspiegelte Dach am Busbahnhof, das die Welt auf den Kopf stellt.

Welt auf dem Kopf

Im Spiegel

Am Hôtel de Ville biegen wir ab, steigen über breite Treppen hinauf zum Hôtel-Dieu und weiter über die schmalen Treppen der Montée des Accoules in den einzigen Rest des alten Marseille, ins Quartier du Panier.

Eingang zum Panier

Die schmalen, hohen Häuser der Fischer und Matrosen wurden mittlerweile – zumindest teilweise – restauriert. An der Rue du Panier am Platz vor der Vieille Charité trinken wir Bier, Kaffee und essen Eis. Die Charité schauen wir uns im Schnelldurchgang an – wirkt nach der Restaurierung und Umwandlung zum Museum streng und irgendwie steril.

Charité: Früher Hospital, heute Museum

Wir gehen hinunter zur Cathédrale de la Major und weiter zum neu erbauten Viertel J4 mit dem Museum der Europäischen und Mediterranen Zivilisation (MUCEM) . Sehr schön der Kontrast zwischen den dunklen Wolken im Hintergrund, der blendend weißen Pflasterung und der Spiegelung im Glas.

Museumsneubau

Spiegelungen

MuCEM und Cathédrale de Major

Wir laufen im Uhrzeigersinn zurück um den alten Hafen. Jonas bekommt keine Bouillabaise mehr – es ist 14.55 Uhr – fini!
Mit dem Ostermontag-Nachmittagsverkehr schleichen wir Richtung Calanques bis zum Cap Croisette. Die Sonne scheint, wunderschön der Kontrast zwischen dem blau des Meeres, den weißen Felsen und dem Himmel, dazwischen viele blühenden Blumen.

Wunderschöne Calanques

Schönes, aber leider etwas zu teures Restaurant

Kleiner Hafen von Les Goudes

Ein Bier zum Schluss

Wir laufen am Meer entlang über die Klippen, genießen die Sonne und den Ausblick und trinken in Les Goudes noch etwas, bevor wir uns wieder in den Stop-and-Go-Verkehr durch Marseille einreihen: Alle Ampeln rot, viel Verkehr, voll, laut, eng.

Gegen 19.30 Uhr sind wir zurück und vollkommen ausgehungert. Es gibt die gestern von Jonas und Ina vorbereitete Pasta: Spaghetti mit Parmesan, Cocktailtomaten, Basilikum und gerösteten Pinienkernen.

Avignon

Bedeckt, ab und zu ein wenig Regen, bis 17°

Schade, ausgerechnet an Ostern weckt uns die Sonne nicht, es regnet sogar ein wenig – am besten im Bett liegen bleiben. Ich stehe um 9 Uhr auf und hole Baguettes und Croissants, die Familie erscheint erst um 10.30 Uhr. Vor dem Frühstücken müssen aber zunächst alle versteckten Eier gefunden werden.
Jonas und Ina fahren schon vor nach Avignon, wir gehen noch zum Blumenmarkt in Maussane, wo ich heute morgen bunte Tajine-Töpfe gesehen hatte. Sie gefallen uns aber nicht so recht.
David und Lynn wollen nicht mit nach Avignon, wir setzen sie deshalb in Les-Baux ab, wo sie sich die Wiener Malerschule um Klimt als Multivisionsschau in den Steinbrüchen und die Ritterspiele auf der Burg anschauen.

Treffpunkt

Wir parken in Avignon im Parkhaus Jean Jaurès (5,90 €) direkt hinter der Stadtmauer und begeben uns auf die Suche nach Jonas und Ina, die im Bistrot a tartines „Ginette & Marcel“auf uns warten. Wir suchen vollkommen falsch, finden sie nach einigem Herumgerenne dann aber doch. Netter Laden, urig, gemütlich. Wir essen warme Apfelcrumbles zum Kaffee.

Unbekannte Gegend

Les Halles mit Wandbegrünung

Überraschende: ein Bach mit Mühlrad

Das Wetter bleibt trocken, Jonas führt uns mit dem Grünen Michelin auf der vorgeschlagenen Route durch Avignon: Überraschende Ecken, Gassen, lauschige Plätze, ein ganz neues Bild von Avignon!

Street Art

Fischrestaurant?

Café

Kleines Mosaik am Weg

Natürlich...

Am Palais des Papes reihen sich Jonas und Ina in die Schlange ein, wir fahren zurück.

Palais des Papes

Gleichzeitig mit uns kommen Lynn und David aus Les-Baux zurück. Wir bereiten das Essen vor: Kartoffeln, Lammkoteletts mit grünen Bohnen, als Dessert unsere Standard Joghurtmousse-Vanille-Rhabarbercreme, aber diesmal mit geraspelten Kokosplätzchen.

Am Abend ein reinigendes Gewitter.

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