Nach dem Frühstück suche und finde ich die Schuhe, die mir unbedingt zum Herbst noch fehlten. Ich mache eine Runde um den Markt, der mich sehr an Frankreich erinnert und alles bietet, was man zum Wochenende braucht.
Gegen Mittag laufen wir bis ans Ende der Pestalozzistr. zum Lietzensee. Der See ist aber viel kleiner als wir dachten – was tun? Wir entschließen uns noch einmal nach „Mitte“ zu fahren. Am Bahnhof Friedrichstraße steigen wir aus, gehen hinüber zur Oranienburger Allee. Tacheles und die alternative Kunst gibt es nicht mehr – sieht heute eher nach neuem Investor aus.
Wir durchstreifen mit Unmengen anderer Touristen die Hackeschen Höfe (ganz nett, aber eindeutig überbewertet), drängeln uns zur Spree durch und treffen Jonas und Ina am Bootsanleger am DDR-Museum. Schlangen an den Anlegern, wir verzichten, wollen statt dessen auf den Fernsehturm. Vorbei an den „Berlin-Stecknadeln“ gehen wir durchs Nikolaiviertel hinüber zum Fernsehturm – die Schlange ist hier noch länger.
Vom Alex fahren wir zum Ostbahnhof und schlendern die East-Side-Gallery entlang.
Das kennen wir noch nicht und gefällt mir sehr gut. Über die Oberbaumbrücke kommen wir nach Kreuzberg.
Jeder Mast, jede freie Ecke ist beklebt, besprüht oder bemalt.
Durch die Falckensteinstr. gehen wir zum und durch den Görlitzer Park. Eine unwirkliche Stimmung, Schmuddel, überfüllte Mülleimer, Menschenmassen – ist das alternativ? Im Edelweiß ergattern wir einen Platz, trinken in der Nachmittagsonne ein großes Bier und lassen die Stimmung auf uns wirken. Es hat was – anders, aber sehr reizvoll.
Mit der U-Bahn fahren wir zurück und kaufen fürs Abendessen ein. Jonas und ich brauchen ca. 1 Stunde, dann ist alles fertig: Fächerkartoffeln, rosa gebratenes Schweinefilet im Speckmantel auf Zwetschgenjus, Eis mit oder ohne Rote Grütze als Nachtisch. Bis ca. 23 Uhr unterhalten wir uns nett und trinken den Wein leer. Dann machen wir uns auf „nach Hause“.