Kategorie: 2010: DE NOUVEAU – Côte d‘ Azur (Seite 2 von 2)

Ostern 2010 an der Cote d‘ Azur, Departement Var

Les-Arcs-sur-Argens, La Garde Freinet (Fort), Grimaud, Strand

Ganztags Sonne, leichter bis kräftiger, kühler Wind, – 18°

Auch heute scheint wieder die Sonne, es ist aber deutlich kühler, vor allem der Wind.

Les Arcs

Nach dem Frühstück fahren wir nach Les-Arcs-sur-Argens und finden direkt den einzigen freien Parkplatz am Aufgang zur Altstadt. Les Arcs macht seinem Namen alle Ehren: Jede Menge Bögen, Torbögen und Durchgänge, sorgfältig restaurierte alte Häuser, Kopfsteinpflasterung, Blumen – sehr sauber, sehr proper und fast menschenleer, dazu ein blauer Himmel und Sonne pur.

Weiter geht’s über Vidauban nach La Garde-Freinet. Unterwegs fällt uns auf, dass erstaunlich wenig Touristen dieses Frühjahr unterwegs sind!

Garde Freinet

Am Kreuz über der Stadt lassen wir den Wagen stehen und machen uns auf den Weg zur alten Festung. Nach einigen Kletterpartien empfängt uns oben ein unangenehm kühler Wind – zum ersten Mal ziehe ich eine Jacke über. 
Den Durchgang und Übergang über den Graben finden wir nicht mehr – egal, der Wind bläst weiter kräftig von dort; ein andermal.

In Grimaud finden wir ebenfalls direkt einen Parkplatz hinter der Mairie. Wir bummeln durch das ruhige Städtchen, auch hier viele Bögen, Durchgänge, schmale Gassen, Blumenschmuck und alles sehr sauber. Von der alten Burg blickt man in die tiefblaue Bucht von St. Tropez. Unterhalb der Burg genießen wir auf einer Bank windgeschützt die Sonne.

Grimaud

Auf der Rückfahrt über St. Maxime packen wir gegenüber St. Tropez unsere Badematten aus und wagen uns an den Strand. Wenn nur der Wind nicht gewesen wäre. Entnervt gaben wir nach 10  Min. auf, die Haare voller Sand. 

La mer
Wegen Feierabendverkehrs und umfangreicher Straßenbauarbeiten schleppte sich die Rückfahrt dahin.

Wir hatten Hunger und freuten uns auf Plat du jour:
Bunter Salat, Farfalle bolognaise, Erdbeerjoghurt und ein Bierchen

Und das WLAN geht wieder, so dass wir weiter bloggen können…

Neues Buch angefangen: Martin Suter – Die dunkle Seite des Mondes
Nach Lesen der Inhaltsangabe war ich nicht unbedingt überzeugt davon, dass das Buch der Bringer sein wird. Hatte aber gute Kritiken bekommen.
Schon nach wenigen Seiten war ich fasziniert; Martin Suter erzählt eine unglaublich spannende Geschichte eines erfolgreichen, aber auch unzufriedenen Wirtschaftsanwalts, der nach dem Verzehr von hallozinogenen Pilzen seine dunkle Seite entdeckt. Faszinierend ist es, dass man den Protagonisten einerseits zwar mag, und mit ihm mitlebt, aber ihn andererseits auch als absolut abstoßend, kalt und grausam erlebt. Nein, identifizieren kann man sich nicht mit Urs Blank – und gerade dieser Umstand macht das Buch so überaus lesenswert! Empfehlung!

Taillerie de meules und Rocher de Roquebrune

Ganztags Sonne, ab und zu ein paar Schleierwolken und leichter Wind, bis 18.5°

Ich kann in dem harten Bett nicht länger liegen, draußen lacht die Sonne und ein blauer Himmel – aufstehen.
Gegen 10.30 Uhr Aufbruch nach Bagnols-en-Forêt und zu den Mühlsteinfelsen. Parkplatz wie immer am Friedhof. Der Weg hinauf ist jetzt ausgeschildert und schneller als erwartet sind wir oben.

Mühlsteinfelsen

Auf dem GR 51 geht es weiter. Wir schauen uns diesmal das Oppidum* an, das etwas 1 km abseits des Weges liegt.  Außer einer aufgeschichteten Mauer deutet nichts auf etwas früher einmal Bewohntes hin – die Infotafel ist leider auch schon zerstört.

Oppidum

Der GR 51 schlängelt sich durch ein merkwürdig gewachsenes lichtes Pinienwäldchen, ab und zu kann man einen  Blick aufs Meer und die Landschaft erhaschen.
Wir sind uns nicht mehr sicher, wo der kürzere Weg hinab geht (natürlich am Steinmännchen!!), wir gehen weiter und laufen so die längere Strecke. Auch nicht schlimm.
Nach gut 2 Std. sind wir zurück am Auto. Gesamtstrecke 7,5 km, 270 HM

Zu Hause Kaffee und Plätzchen auf unserem Sonnenbalkon: Ich lese ein wenig, Gaby döst auf ihrer Liege in der Sonne vor sich hin. Nach einer Stunde habe ich einen leichten Sonnenbrand…

Rocher Roquebrune

Wir fahren zu den Rocher de Roquebrune und parken das Auto an der ersten Ruine.

Eine gemütliche Wanderung führt uns auf den Rocher de Palay.

Unterwegs bewundern wir Blumen, Kräuter, Opuntien und schöne Schirmpinien, während Schwalben um uns herum fliegen.

Im Nachmittagslicht fahren wir schön langsam um den Rocher herum und finden sogar etwas Neues: Einen kleinen See mit ohrenbetäubend quakenden Fröschen.

Und weil es auch hier so lange kalt war und für die Jahreszeit immer noch ist, blühen die Mimosen noch immer.
Ein schöner Sonnentag!

Auf dem Rückweg geht’s noch einmal in den Supermarkt: Wir kaufen u.a. ein richtiges Messer, weil es in unserer Puppenküche an „scharfen“ Messern nur ein Brot-, ein Steak- und ein immer schräg schneidendes Schälmesser gibt.

Küche heute:
Bunter Salat, Kartoffelsalat mit Zitronenmayonnaise und scharf angebratenen Putenstreifen und Dessertcreme (Saveur Vanille).

„Kind 44“ ausgelesen – hat mir ganz gut gefallen. Spannender Thriller, der die Schreckensherrschaft der Stalinzeit versucht einzufangen. Natürlich mit Happy End, soweit man das damals haben konnte…

* Etwas für Schlaumeier von Schweinchen Schlau:
Oppidum: Befestigte Siedlung, Schanzanlage. Das Oppidum de Bayonne kontrollierte den nahegelegenen Col de la Pierre du Coucou und war von Beginn der Bronzezeit (ca. 1800 v. Chr. bis zum Ende der Eisenzeit (ca. 50 v.Chr.) mehr oder weniger  bewohnt. Bei Ausgrabungsarbeiten 1971 – 75 wurden vier Behausungen (Cabanes) gefunden. Man schätzt die Einwohnerzahl auf 30 – 40 Personen.

Der angekündigte Regen, Roquebrune-sur-Argens, „Putzi-Strand“ und Fréjus

Bis mittags grau, leichter Regen. Nach kurzen Aufklarungen kurzes Gewitter bis 14 Uhr. Ab da wieder Sonne mit leichtem Wind bei ca. 16°C.

Den Morgen verbracht mit Frühstück, lesen und Fotos bearbeiten. Leider fiel ab 11 Uhr das WLAN komplett aus und das immer wieder und häufiger. Wer weiß, wie lange das Bloggen noch klappt?

Während Gaby Hefte korrigiert, mache ich mir Gedanken über unsere Unterkunft: Die Anlage ist typisch für viele französische Ferienanlagen: Da gibt es billiges Bauland und dann baut man eben mal – Urlaub machen die Leute ja immer und Anleger finden sich auch. Alles ist neu (und riecht auch noch in vielen Ecken so), aber unüberlegt und unpraktisch geplant. Da gibt es eine offene Schlafnische im Wohnzimmerbereich (wann sollen die Kinder je schlafen, wenn die Eltern sich da aufhalten??), viel verschenkter Raum vorm Küchenblock, in dem ein Mülleimer mit 10L Inhalt immer im Weg steht, dafür gibt aber keinen Stauraum für Lebensmittel.

Es gibt komplett vorhandenes Geschirr für 6 Personen, aber eine Kinderkochplatte, auf die man nicht einmal 2 kleine Töpfe hintereinander stellen kann. Töpfe und Pfannen gibt es aber eh nur in Größen für max. 2 enthaltsam lebende Personen. Dafür gibt es einen riesigen Geschirrspüler, eine Mikrowelle (irgendwo für kleine Franzosen unerreichbar in Deckenhöhe angebracht), Kaffeemaschine, Wasserkocher (ohne Teekanne) – die wussten, dass Gaby ihre Nasenspülung braucht – , Toaster, zu kleiner Kühlschrank und ein 2000L-Wasserspeicher – 6 Personen können zumindest immer warm duschen, sogar mehrmals täglich! Es gibt aber auch einen superscharfen Fernseher, ein großes bequemes Sofa, stabile Küchenmöbel und recht praktische Rolltische. Die Matratzen sind für mich etwas zu hart, das Doppelbett französisch schmal und etwas kurz. Auf dem wirklich sehr großen Balkon stehen anthrazitfarbene Stahlmöbel – was passier wohl, wenn man sich im Sommer nach einem Tag Dauersonne darauf setzt? Zumindest hat man dann die Möglichkeit auf der heißen Platte zu grillen. Es gibt eine Spielfläche von 10x25m (Bouleplatz?), der Rest ist eine riesige Parkfläche. Zusätzlich gibt es aber auch noch eine Tiefgarage, in der man Autorennen veranstalten kann. Der Poolbereich liegt zentral mit zwei kleinen Becken. Der Pool braucht keine Heizung, wenn auch nur ein Bruchteil der 80 Wohnungen belegt ist und die Leute ins Wasser gehen. Immerhin stehen 20 Sonnenliegen bereit. Mit anderen Worten: Die Anlage ist vollkommen ungeeignet für Kinder! Das hellhörige Haus ist auch nichts für Leute, die Ruhe suchen, obwohl ja doch sehr abgelegen und weit weg vom Trubel. Auch wenn es sich zu kritisch anhört: Bis auf die Unmöglichkeit genial kochen zu können fühlen wir uns doch ganz wohl – wir sind ja nur zu zweit in der großen 6 Personen-Wohnung und belegt ist das Haus kaum; die Frau mit den Stöckelschuhen stört uns nicht allzu oft.

Küche heute früher:
Rinderhacksteaks mit grünen Bohnen und Kartoffeln, Vanillepudding

Ab 14.00 Uhr war es vorbei mit Regen! Nach Kaffee und Dösen auf unserem Sonnenbalkon fuhren wir zunächst nach Roquebrune, wo wir Mühe hatten einen Parkplatz zu finden.
Der Ort ist überschaubar. Viele Durchgänge, Laubengänge, schmale Gassen und viel Farbe, Blumenschmuck und noch mehr Katzen. Nett.

Danach ging es weiter nach St. Aygulf den Putzi-Strand besichtigen. Ein paar Menschen und ein Hund trieben sich da rum. Der Sand war noch nass und die Sonne verschwand hinter den Wolken, also weiter nach Frejus-Port. Ohne Sonne wirkten die Boote nicht so gut und der Kirchturm von Frejus leuchtete in der Sonne.

Kleiner Stadtbummel durch das immer noch sehr schöne und bunte Frejus bevor wir „nach Hause“ fuhren und unsere Olivenbrötchen verputzten

Esterel: Pic du Cap Roux

Sonnig, teilweise bedeckt und dunstig, 15-18°, kein Wind

8:30 Uhr – Dumpfe, stumpfe Musik von irgendwo aus dem Haus weckte uns. Ein Rasenmäher knatterte im Garten. Die Sonne lacht, da kann man auch aufstehen.
Heute gibt es frische Baguettes aus La Bouverie mit Gaumen-Verletzungsgarantie; muss man eben vorsichtig kauen, wenn man was Leckeres essen will.
Vor Abfahrt zu unserer heutigen Wanderung muss noch das „kaputte“ Tablett umgetauscht werden – zum Glück konnte der Rezeptionist nicht genug Englisch und ich nicht genug französisch, um noch einmal nachzufragen. Umtausch somit problemlos. Den Keller für den Müll haben wir auch gefunden.

Gegen 11.00 Uhr Abfahrt Richtung Agay (übrigens Cäsar gibt es nicht mehr!). Über einen langen Forstweg geht es kurz vor Agay hinauf zum Plateau d’Antheor. Zunächst entlang der gesperrten Straße zum Rocher de St. Barthelemy.

Plateau d'Antheor

Hinauf…

Über einen Schotterweg weiter hinauf zum Col du St. Pilon und von dort an der Meerseite weiter hinauf zum Col du Cap Roux.

Von hier sind es nur noch 120 Höhenmeter bis hinauf zum Pic du Cap Roux (455m).

Leider stehen wir hier oben in Wolken und nur noch selten ist der Blick aufs Meer und bis hinauf nach Cannes frei.

Apfel und Müsliriegel sind schnell verschlungen und weil es kühl wird gehen wir wieder hinunter – am Col du Cap Roux jetzt den schattigen Weg hinab zum Col du St. Pilon.
Ab da an wurde es unübersichtlich, das GPS half uns nicht weiter, Steinmännchen markierten was auch immer und Markierungen gab es nicht mehr. Die Wanderkarte lag natürlich im Auto.
Der Weg war in dieser Saison wohl noch nicht begangen worden. Wir schlugen uns durch kratzige Baumheide und stolperten über Geröll. Der kleine Umweg führte uns um den Sommet du Mourrefrey herum, dahinter kamen wir wieder an irgendwelchen Steinmännchen vorbei, gingen sicher den längeren Abstieg und landeten dann doch auf der Forststraße.
Die Gesamtstrecke betrug 8,2 km bei insgesamt 622 Höhenmetern. Dauer der Strecke mit Kucken und Pause ca. 3,25 Std.

Blick aufs Meer

Auf dem Rückweg Einkaufen in Frejus – nur ein Casino Super- und kein Hypermarkt. Ich habe eine Stunde im Laden rumgesucht, bis ich fast alles gefunden hatte, was auf dem Einkaufszettel stand, dazu Verpflegung für die nächsten 3 Tage.

Den letzten Rest Sonne genossen wir ab 17 Uhr auf dem Balkon bei Kaffee und Plätzchen.

Küche heute:
Paella royale mit gemischtem Salat der Saison und Vanillecreme

Thriller von T.R. Smith angefangen zu lesen: Kind 44

Sentier du littoral von La Gaillarde nach Port Ferreol, Garrigue

Sonne, leichter Wind, bis 21°

Vormittag:
Ab ans Meer: Über Roquebrune und St. Aygulf nach La Gaillard: Sentier du littoral über Port Ferreol bis zum Lebendaquarium der Römer (Vivier gallo-romain). Hin und zurück ca. 4,5 km. Erstaunliche 21°.

Da Gaby nicht aufpasst, rutscht sie auf Algengrütze aus und legt sich lang.
Nasserweise mussten wir (nicht sofort) zum Umziehen nach Hause.

Nachmittag:
Balkon mit Sonne – auf der Tischplatte kann man Eier braten.
Kaffee – Plätzchen – Baguette mit Käse und Tomaten.

Terrasse

Gaby bleibt zu Hause, ich erkunde die Gegend. Querfeldein durch die Macchia, kein Durchkommen. Zerkratzt bin ich nach 4 km Herumirrens 1,5 Std. später wieder zurück.

Genial kochen auf 1,5 Platten:
Wildreis mit Champignons, Hähnchenbrustfilets mit Sahnesoße und grünem Pfeffer. Dazu Salat und als Nachtisch Erdbeerjoghurt. Gut!!

Abend:
Noch ein kleiner Ausflug zur Blavet-Schlucht.

Blavetschlucht

Ganz spät abends:
Französisches Fernsehen mit Untertiteln (u.a „La cinquiemene element“) und lecker Rosé „Clos Gautier“ Apellation Cote de Provence controllee“.
Ich glaube, ich habe meinen ersten Sonnenbrand 2010.

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