Kategorie: 2010: Grödnertal + Vinschgau (Seite 2 von 3)

Grödnertal und Vinschgau

Pfossental: Vom Vorderkaser (1690 m) zum Eishof (2127 m)

Heiter und kühl am morgen im Vinschgau, im Pfossental bedeckt und kühl (max. 12°), im Vinschgau heiter bis 25°

Um 9:30 Uhr sind wir schon auf der Zufahrtsstraße zum Vorderkaser im Pfossental. Die bis zu 20%igen Steigungungen schafft unser Wagen häufig nur im 1. Gang. Um 9:45 Uhr parken wir beim Vorderkaser und wandern entlang des rauschenden Pfossenbachs hinauf Richtung Eishof. Zum ersten Mal habe ich heute den ganzen Weg über mein Fleeceshirt an, es ist 9° und wird auch bis heute Nachmittag nicht viel wärmer. Die Sonne macht sich hier bis auf ganz seltene Augenblicke rar.

Wir halten Ausschau nach Murmeltieren; ich sehe zwar keines, die anderen dafür aber ein fettes – ich will es mal glauben.   

Mitterkaser, Rableitalm - © 2010 Pit Aretz

Es ist immer wieder ein schöner Anblick, wenn sich kurz vor dem Mitterkaser das Tal öffnet und den Blick freigibt auf die Hohe Wilde, etwas später auf die Große und Kleine Weiße.
Wir wandern über die Rableit-Alm weiter zum Eishof, kommen an grasenden Bergkühen vorbei, informieren uns an den vielen neu aufgestellten Informationstafeln und staunen immer wieder über die imposanten Berge am Talabschluss.

Nach ca. 6 km und 1,5 Stunden später sind wir am Eishof – es ist 11:30 Uhr und verdammt kühl. Wir setzen uns in die Stube, hoffen auf wärmeres Wetter und lassen uns die Karte geben: Bratkartoffeln mit viel Speck und 3 Spiegeleiern (lecker) für die Männer, Gemüsesuppe und Kaiserschmarren für Gaby und Graupensuppe mit Wurst für Barbara. Die Hütte ist ganz gut gefüllt und über Mittag füllen sich die Bänke draußen ebenfalls. Während Barbara sich auf den Rückweg begibt, wandern wir noch ca. 30 Min. lang das Tal aufwärts:
Vorbei an unzähligen Steinmännchen aus Bachkieseln, über eine Wiese mit Pferden und Eseln bis zu einer kleinen Anhöhe bei der Äußeren Grubalm.

Steinmännchen beim Eishof - © 2010 Pit Aretz

Talabschluss Pfossental - © 2010 Pit Aretz

Von vorne bläst ein unangenehm kalter Wind und da wir alle nicht wintermäßig angezogen sind kehren wir um.

Auf dem Rückweg keine Murmeltiere, dafür viele Wanderer und MTB-Fahrer. Barbara holen wir kurz vorm Vorderkaser noch ein, wo wir uns Kaffee bestellen. Ein wenig scheint jetzt die Sonne – da kann man sogar draußen sitzen und die Blumenpracht rund um den urigen Vorderkaserhof bewundern. 

Vorderkaser - © 2010 Pit Aretz

Um 15 Uhr machen wir uns auf den Rückweg und kaufen in Naturns fürs Wochenende ein. Matthes will seine Graupensuppe machen. Im Vinschgau sind es tatsächlich 25°!

Schade ist eigentlich, dass wir keine Sonne auf dem Balkon und auf der Terrasse keine Sitzgelegenheit haben, denn dann könnte man sich jetzt sonnen. Bleibt der etwas enge, schattige Balkon.  Da wir mit dem Kochen heute keine Eile haben, lesen wir noch ein wenig: Gaby wird ihr Buch heute schaffen, ich schaffe immerhin 4 Kapitel.

Das Mittagessen hält nicht so lange an wie gedacht. Abends machen wir uns noch eine Spezialjause: Käseknödelsuppe, Radi, Schnittlauchbrote, Kaminwurzen, Speck, Käse, Tomaten mit Zwiebelringen – sehr lecker.

Den Abend beschließen wir mit Rommé – wir spielen 2x bis 500, weil bereits nach einer Runde Matthes die 500 erreicht hatte.

Partschinser Sagenweg

Heiter bis 11 Uhr, danach bedeckt, ab Mittag erste Regentropfen, danach Gewitter, am Abend Aufklarung, bis 20° 

Das Wetter sieht gegen 9 Uhr noch ganz gut aus, aber da Regen angekündigt wurde, wollen wir heute nur eine kurze Tour machen. Direkt hinterm Haus beginnt der Partschinser Sagenweg.

Partschinser Sagenweg - nicht zu verfehlen

Es geht zu Beginn etwas bergauf, dann hat man den Waalweg erreicht, dem wir nun folgen. Es ist immer wieder ein Vergnügen, eben und parallel neben einem plätschernden Wasserlauf mit viel Aussicht zu allen Seiten herzuwandern. 

Entlang des Partschinser Waals

Hier gibt es schon erste Hinweistafeln zu verschiedenen Fundstellen oder „wichtigen“ Orten. Der erste Schalenstein taucht auf: Ein Felsblock mit kleinen Vertiefungen – das sollen Artefakte sein; über deren Bedeutung weiß allerdings niemand etwas Genaues.  Kurz vor Ende des Waalwegs zweigt der Sagenweg ab und zieht sich nun teilweise durch Wald und Busch einen Hang hinauf bis zur Tablander Straße. Wir schauen uns eine Wohnhöhle an, sehen sagenhafte Begegnungsstätten von (natürlich) Frauen (besonders Geada) und Satan, weitere Schalensteine mit und ohne eingeritzter Kreuze, Sitzsteine und diverse Vertiefungen in Felsen, die auch zufällig entstanden sein könnten, um die sich aber die seltsamsten Geschichten ranken. 

Sitzstein

Am Golderskofel genießen wir die Aussicht ins Tal. Leider hat sich der Himmel komplett zugezogen. Wir wandern die asphaltierte Straße hinunter bis zum Abzweig zum Wasserfall, dort biegen wir links ab und erreichen den Saltenstein (wozu es natürlich auch eine hanebüchene Geschichte um eine verschüttete Glocke gibt, die man in manchen Jahren zu Peter und Paul hört…), wo wir neben einem deplatziert wirkenden Brunnen unsere Brötchen essen.

Entlang des Zielbachs (Weg 1) und über die Hängebrücke gehen wir hinunter ins Dorf, kaufen Punkt 12 noch etwas im Miniladen ein und erreichen mit den ersten Tropfen unser Appartement.

Info: 7.2 km | 1H50 reine Gehzeit, 1H10 Pausen und informieren | 345m Auf- und Abstieg

Hängebrücke übder den Zielbach

Es beginntz zu gewittern und regnet kräftig. Der Starkregen lässt zwar schnell nach, leichter Regen hält sich aber noch bis gegen 16 Uhr. Ich beginne ein neues Buch (Elliot Perlman: Sieben Seiten der Wahrheit), kann mich aber nicht so recht einlesen. Zum Glück versucht Matthes sich im Pfannkuchenbacken und das gelingt ihm sehr gut. Er lädt uns zum frühen Kaffee ein: Pfannkuchen mit Marmelade.

Ich versuche noch einmal mein Glück in der Bibliothek, aber ein Downloaden von GPS-Wanderdaten ist nicht möglich und zum Bloggen ist zu wenig Zeit, weil schon die nächsten Internet-Interessenten hinter einem stehen. Auf dem Rückweg finde ich in einem Keller einen Supermarkt, den wir noch nicht kennen und kaufe noch etwas ein.

Danach ist Kochen angesagt: Kartoffeln, geriebene Zucchini-Eiersahneplätzchen, Bratwurstkringel, Obst-Joghurtquark.

Nach den Nachrichten noch ein wenig lesen, später „philosophieren“ über Glück, Zufriedenheit und Alter und (zwangsläufig) Schule – das Thema sollte man aber besser meiden.

Dorf Tirol: Burg, Erdpyramiden, Tiroler Kreuz, Burg Auer

Sonnig, ab Nachmittag bedeckt und schwül, bis 26° 

Nach dem Frühstück besuche ich die Bibliothek und gehe ins Internet. Emails abrufen, Emails schreiben, Wanderrouten aussuchen und GPS-Daten speichern, aber das Speichern auf meiner Festplatte ist leider nicht möglich. Die Routen gibt es nicht als PDF-Dateien (oder bin ich blind?) Morgen werde ich noch einmal nachfragen, wenn die kompetentere Kollegin da ist. Bloggen würde funktionieren, dauerte jetzt aber zu lange, die anderen warten auf mich.

Beim Dorfmetzger kaufe ich Fleisch für 2 Tage und gegen 10.30 Uhr fahren wir nach Dorf Tirol, Barbara hat sich eine Tour ausgesucht.

Etwas umständlich suchen wir uns den Weg; die Beschilderung führt uns in einem großen Bogen um Meran herum. 

Burg Tirol - © 2010 Pit Aretz

Vom zentral gelegenen Parkplatz aus erreichen wir in 15 Min. Burg Tirol. Da ganztägig geöffnet ist, wollen wir die Burg auch besichtigen. In jedem Raum gibt es unterschiedliche Schwerpunkte, didaktisch sehr gut aufbereitet. Die Wegeführung ist eindeutig, Kopfhörer mit entsprechendem Kommentar an vielen Stellen – man ist aber bald wegen der Fülle an Informationen überfordert. Mir gefallen am besten die Kapelle mit Türsturz, Fresken und Altar und die Diashow „Mittelalterliche Symbolik und Steinbearbeitung“.

Kapelle Burg Tirol - © 2010 Pit Aretz

Im Turm wird die Entwicklung Tirols im 20. Jahrhundert behandelt, von der Spaltung nach dem 1. Weltkrieg, über Faschismus, Verlust der Autonomie, Separatistenterror und Wiedererlangung der Autonomie in zwei Stufen. Ganz interessant.

Nach 2 Stunden reicht es mir aber. Nach und nach kommen auch die anderen im Innenhof an und nach einem Latte macchiato machen wir uns auf, die begonnene Rundtour zu beenden. Zum Glück kann man die Eintrittskarte innerhalb von 10 Tagen ein zweites Mal benutzen – sehr lobenswert.

Wir steigen zunächst steil bergauf Richtung Gasthaus „Frommer Kreuz“. Unterwegs hat man zwei Blicke auf die Erdpyramiden von Tirol, die aber nicht gerade Begeisterungsstürme hervorrufen. Könnte man glatt übersehen. 

Trimmeinlagen

Am Gasthaus vorbei wandern wir weiter über den Trimmpfad (Trimmübungen inbegriffen!) zum „Tiroler Kreuz“, wo wir zur Kaffeezeit eintreffen und uns Kuchen und Getränke bestellen. Der Himmel zieht sich immer mehr zu – es sieht nach Gewitter oder Regen aus; wir bleiben aber verschont. Über einen uralten Plattenweg wandern wir abwärts über Weg 9 vorbei an Burg Auer und dem Johanneum durch Apfelplantagen. Der letzte Wegabschnitt ab Auer ist leider nicht mehr so toll. Nach einem Kurzbesuch der Pfarrkirche fahren wir zurück. 

Der Rundweg ist ca. 6 km lang, 356 m sind im Auf- und Abstieg zu bewältigen.

 Zurück geht es wieder etwas unübersichtlich durch Meran; wenn man sich aber an „Reschenpass“ hält klappt’s. Gegen 17 Uhr sind wir „zu Hause“, nachdem wir beim Miniladen an der Ecke noch Wasser, Wein und Käse gekauft haben.

Jetzt machen wir uns ans Kochen: Salat, Reiseintopf mit Fenchel, Tomaten und Hackfleisch.       

Abends fahren wir nach Naturns zum Lichterfest: Bummeln vorbei an Bier-, Wein- und Fressbuden nebst Live-Beschallung und Fahrradrennen. Beim Rennen stürzt natürlich ein Junge auf der Rampe – nix passiert. Ansonsten voll und laut. Wir brauchen eine Weile bis wir Platz an einem Tisch gefunden haben. Die Bedienung ist etwas überfordert, kommt zu selten vorbei, aber für 2 Biere reicht es. Gegen 22.30 Uhr fahren wir zurück.

Ultental: Von St.Walburg (Steinrast) zu den Kofelraster Seen

Heiter, kurzzeitig bedeckt, morgens 12°, auf der Wanderung max.19°, auf dem Berg 6° und kalter Wind, in Partschins bis 25°

In der Nacht hat es geregnet, die Luft ist klar, gute Sicht. Nach dem Frühstück fahren wir ohne Barbara (sie nimmt sich heute einen Schontag) gegen 9 Uhr ab ins Ultental. Lana ist in 15 Min. erreicht, ins Tal dauert es etwas länger: In vielen Kehren geht es zunächst hinauf nach St. Pankraz, dann weiter nach St. Walburg und vorbei am Stausee. Wir finden den Abzweig nach Steinrast nicht sofort, können uns aber an der Talstation der Schwemmalm-Seilbahn informieren. Nach insgesamt einer Stunde Fahrt haben wir den Parkplatz in 1500 m Höhe erreicht. Es sind 9°.

Die Wanderroute beginnt direkt an der Straße: Auf Weg 4B geht es zunächst eine Zeit lang mäßig durch Wald bergauf. An einer kleinen Almwiese biegen wir links ab, kommen an einigen alten Lärchen vorbei und wandern dann mehr oder weniger eben weiter bis zu einem herrlichen Picknickplatz; im Hintergrund hört man einen Bach rauschen.

Morgennebel im Ultental © 2010 Pit Aretz

Es ist unglaublich ruhig, der Blick auf die Berge ist klar, ein paar Nebelschwaden hängen noch in der Luft. 400m weiter erreicht man an einem Fahrweg einen Wegweiser. Wir folgen ab hier Weg 4A hinauf zu den Kofelraster Seen.

Wegweiser - © 2010 Pit Aretz

Man verlässt den Fahrweg 100 m weiter und kürzt die Serpentinen im geraden Aufstieg ab (ziemlich steil). Am Ende des Fahrwegs wird gerade ein Holzhaus in echter Handarbeit gebaut. Ab hier hört auch der Baumbewuchs auf. Mit wenig Steigung führt der Weg über Almwiesen weiter hinauf, wir überqueren den uns ständig begleitenden Bach über einen Steg und erreichen bald einen Viehstall, um den herum bimmelnde Kühe und neugierige Kälber grasen.

Grasende Kühe - © 2010 Pit Aretz

Ein Hang muss erklommen und oben ein Elektrozaun überstiegen werden. Wir sind aber immer noch nicht an den Seen. Die neue und alte, verfallene Schutzhütte liegen vor uns. Mittagspause wollen wir aber lieber oben an den Seen machen; deshalb nehmen wir den letzten, ebenfalls recht steilen Anstieg in Angriff. Oben liegt der grüne, klare See vor uns, umgeben von kleinen und größeren Felsen.

Unterer Kofelraster See - © 2010 Pit Aretz

Sehr schön das satte Grün des Grases und im Kontrast dazu das leuchtend-weiße Wollgras. Am Ufer entlang wandern wir zum nördlichen See, müssen aber noch eine kleine Anhöhe erklimmen. Der Nordsee ist dunkler, tiefer, aber es weht ein empfindlich kalter Wind, vor dem man sich auch hinter den Felsen kaum schützen kann. Wir halten es nicht lange aus; es reicht gerade für eine Brötchenlänge. Meine Finger sind so gefühllos, dass ich die Kamera nicht mehr richtig bedienen kann.

Auf demselben Weg wandern wir zurück, am Stall begrüßen uns zwei ausgelassene Kälber. Erst an der Holzhausbaustelle haben meine Finger wieder normale Temperatur. Am Ende des Fahrwegs am Wegweiser ziehen wir wieder alle warmen Sachen aus, ab hier kann man im T-Shirt laufen. Am Picknickplatz machen wir eine kleine Apfelesspause und genießen die Sonne. Ich knicke mir zweimal blöde den linken Fuß um, hoffentlich wird der nicht dick.

Gegen 15 Uhr erreichen wir den Parkplatz Steinrast, immerhin sind es hier schon 19°.

Info GPS: 11.8 km | 3H32Min reine Gehzeit, 1H30Min Stand/Pause | 780 HM (auf und ab)

Für die Rückfahrt benötigen wir auch nur 1 Std. In Meran sind es 27°.

Barbara hat Kaffee gekocht. Ich gehe noch kurz an der Bibliothek vorbei; hier werde ich mich morgen früh ins Internet einloggen können.

Gekocht haben wir heute auch wieder lecker: Bunter Salat, Naturreis mit Zucchini-Tomaten-Kräuter-Gemüse und gemischten Fleischspießen, Honigmelone.

Den Abend beschließen wir mit Weißwein, Schüttelbrot und Quatschen.

Von Vellau auf die Leiteralm und über den Hans-Frieden- und Vellauer Felsenweg zurück

Heiter, teilweise bedeckt, morgens 15°, ab Mittag häufiger Sonne, bis 20° 

Um 7:30 Uhr sitzen alle am Frühstückstisch. Um 9:30 Uhr sind wir schon kurz vor Vellau, wo wir an der Korbliftstation parken. Mit dem Bergauf-Ticket (5,50 €) geht’s rauf. Zwei Personen stehen in 2m Abstand hintereinander und müssen schnell nacheinander in den vorbeifahrenden Korb springen; stehend fährt man dann sehr ruhig hinauf. 

Im Korblift gehts hinauf

Von der Bergstation wandern wir ein kurzes Stück hinauf zur Leiteralm und dann weiter auf dem Meraner Höhenweg Richtung Osten, der hier Hans-Frieden-Weg heißt.

Man hat einen schönen Blick auf das Etschtal, den Vischgau und Meran. 

Blick Etschaufwärts - © 2010 Pit Aretz

Schon sehr bald treffen wir auf eine schleichende Turnschuh-Wandergruppe, an der man einfach nicht vorbei kommt, dafür ist der Weg zu schmal. Zäh schiebt sich die Karawane Richtung Hochmuter Seilbahnstation, wo wir sie endlich überholen können. „Nur für Schwindelfreie“ scheint viele davon abhalten zu können, den Vellauer Felsenweg zu benutzen, über den wir wieder zurückgehen. Der Weg ist aber eher harmlos; die Rother-Bergwanderwertung „schwarz“ können wir nicht nachvollziehen, nur weil es ein paar Drahtseile gibt.

Auf dem Vellauer Felsenweg - © 2010 Pit Aretz

Immer im Rechtsbogen geht es zunächst über einen in den Fels geschlagenen Weg mit vielen Halteketten leicht bergab, im Wald geht es dann in einem Linksbogen weiter hinunter bis zu einer Selbstbedienjause, die wirklich einen Besuch wert ist. Leckeren selbstgebackenen Apfel-Quark-Strudel (1,20 €) und gepresste Säfte kann man sich hier nehmen. Das Geld dafür legt man in eine Holzbox. Natürlich probieren wir sowohl den Kuchen, als auch die Säfte.
Noch ein wenig in der Sonne sitzen und dann in 10 Min. hinunter zum Parkplatz. 

Info GPS: 5.5 km | 1H34Min reine Gehzeit, 55Min Stand/Pause | 156 HM, 700 Abstieg 

Um 13 Uhr sind wir wieder in Partschins. Jeder macht wozu er Lust hat. Nach dem 15 Uhr-Kaffee fahren wir tanken und in Naturns einkaufen. Eine Kiste Bier passt auch noch in den Kofferraum.

Gekocht haben wir heute natürlich auch: Tomatensalat,  Zitronenschnitzel mit Kartoffeln und Erbsen und Möhren, als Nachtisch Honigmelone.

Abends Tourplanung und Rommé.

Unterkunftswechsel von Pufels nach Partschins, Waalweg und Eis in Naturns

Ab morgens blauer Himmel, kühl in Pufels, warm in Partschins, später ein paar Wolken, bis 25° 

Nach dem Frühstück Klamotten zusammen kramen und ins Auto packen. Kurz nach 9 Uhr sind wir damit fertig. Nach Bezahlen der Brötchen für die letzte Woche verabschieden wir uns und fahren gegen 9:30 Uhr über Kastelruth, Seis, Völs, Bozen Richtung Meran und Partschins. Ministau in und um Forst. Gegen 10:45 Uhr lotst uns das GPS durch die Apfelplantagen hinauf zur neuen Unterkunft, Ferienwohnungen Sonnenburger, die wir aber zunächst übersehen. Die Wohnungen sind schon vorbereitet, wir können direkt alles hinauftragen. Die beiden Wohnungen 4 und 5 sind recht groß mit extrem viel Stauraum, leider gibt es nur zwei kleine Balkone mit Sperrzaun – da müssen wir uns wohl auf einen kleinen Balkon zwängen, was aber auch gehen wird. 

Partschins - © 2010 Pit Aretz

Wir wollen ein wenig das Dorf erkunden, gehen runter Richtung Kirche, finden die einzige Bäckerei am Ende des Dorfes. In den Gassen Musik, Brathähnchengrills, Proseccostand – Goassenfest.

Zielbach - © 2010 Pit Aretz

Da wir keinen Plan haben, wandern wir hinauf zur Hängebrücke, überqueren den Zielbach, folgen Weg 1 parallel zum Bach hinauf bis zur nächsten Brücke, überqueren diese wieder und finden auf dem Weg Richtung Wasserfall den Aufstieg zum Partschinser Waalweg. Sehr schön schlängelt sich der Waal durch Wald den Hang entlang.

Partschinser Waal - © 2010 Pit Aretz

Von oben Blicke auf Partschins, den Norderhang mit Hochwart und Meran mit den Ifinger im Hintergrund. Die Sicht ist ziemlich gut.
Am Ende des Waalwegs geht es wieder hinunter nach Partschins, kurz oberhalb unserer Wohnungen kommen wir an. 

Info GPS: 5 km | 1H12Min reine Gehzeit, 34Min Stand/Pause | 200 HM 

Wir trinken Kaffee auf dem kleinen Balkon 5, geht doch! Danach blättern wir in den diversen Wegbeschreibungen und Touristeninformationen, um für die nächsten Tage ein paar passende Wandertouren zu finden.
Die Berge sind hier schon ziemlich anders, es gibt weniger Seilbahnen und damit längere Anstiege. Da Barbara immer noch Probleme mit den Füßen und Beinen hat, werden wir ein wenig mischen müssen  –  spazieren und bergwandern.

Ein paar Möglichkeiten das Internet zu nutzen habe ich gefunden, werde es in den nächsten Tagen einmal ausprobieren…

Es ist 16:30 Uhr, die Goassen-Musik ist seit 30 Min. aus und langsam bekomme ich Hunger. Heute gibt es Speck- und Spinatknödelsuppe und Brettljause (Käse, Speck, Kaminwurz und Schüttelbrot). An der Kaminwurz kann man sich die Zähne ausbeißen, der Speck braucht auch seine Zeit und das Schüttelbrot ist so trocken und beim Abbiss so laut, dass man fast taub wird.

Gegen Abend fahren wir nach Naturns Einkaufsmöglichkeiten suchen. In Partschins haben wir nur Miniläden gefunden. Beim Bummel durch Naturns ist fast noch alles wie vor 5 Jahren: ein paar Häuser oder Fassaden sind neu, aber das Kaufhaus, Edeka und sogar ein neuer Supermarkt sind (noch) da. Im Eiscafe Dolomiti gönnen wir uns einen fetten Becher Eis: Viel aber lecker.

Abends suchen wir uns bei Bier und Wein eine Tour für morgen aus und gehen schlafen.

Klausen und Kaffeetrinken auf der Seiser Alm

Morgens grau und kalt, ab Mittag Aufhellungen, bis 20° im Tal, 13° in Pufels 

Um 9:20 Uhr sind wir unterwegs nach Klausen, für Berg oder Wandern ist es uns zu kalt und zu feucht. Unterwegs noch ein paar Tropfen Regen, in Klausen ist es etwas heller.

Klosterburg Säben - © 2010 Pit Aretz

Wir betreten das Städtchen durch das Tor an der Apostelnkirche in der Oberstadt und schlendern durch die enge Gasse zur Unterstadt.

Einkaufszone Klausen - © 2010 Pit Aretz

Es gibt eine Menge Geschäfte, am Tinneplatz ist Flohmarkt mit sehr viel alpenländischem Kitsch und Plunder.
Wir wandern durch den engen Säbener Aufgang über den Kreuzweg hinauf zur Klosterburg Säben. Der Aufstieg ist recht steil. In der Liebfrauenkirche wird gerade eine Hochzeit abgehalten, der Cateringservice schneidet die Tele-Pizzen für den Empfang der Gäste klein. Sekt und Wein stehen schon bereit.

Bauerngarten bei Kloster Säben - © 2010 Pit Aretz

An einem wunderschönen Bauerngarten vorbei geht es weiter zum Kloster, das man durch einen Tunnel betritt. Interessant die Malereien in der Kreuzkirche. Zentralperspektive, sehr plastisch wirkende Figuren, Auferstehungszombies…

Zentralperspektive - © 2010 Pit Aretz

Über den Panoramaweg geht’s in Serpentinen wieder hinunter, der botanische Lehrpfad macht aber einen etwas vernachlässigten Eindruck.

Für unsere Brettl-Jause, die wir für morgen als Mittagessen vorgesehen haben, kaufen wir noch beim Dorfmetzger ein, bevor wir zurück fahren. Der Himmel klart auf, die Sonne lässt sich ein wenig blicken und in Klausen sind es schon wieder 20°. Pufels kommt allerdings gerade auf 13°, kann dafür aber zusätzlich noch einen kühlen Wind bieten.

Mittagszeit: Aufwärmen der Nudelreste und Brötchen.

Kaffee und Kuchen gibt es heute auf der Seiser Alm. Mit der Mont Seuc-Seilbahn fahren wir rauf, nehmen dann den Sessellift runter zum Hotel Sonne und gehen das kurze Stück bis zur Baita Sanon, wo wir im Stüberl oben (draußen ist es kalt, man könnte Handschuhe anhaben) gemütlich sitzen und Kaffee und selbstgebackenen Aprikosenkuchen mit Vanillesoße bestellen. Die Sicht ist gut und um wenigstens ein paar der gerade gegessenen Kalorien zu verbrennen, machen wir einen kleinen Umweg durch die Wiesen zurück zum Sessellift und dann wieder runter nach St. Ulrich. Es ist 17:45 Uhr.
Morgen gibt es keinen Brötchenservice mehr, deshalb gehen wir noch eine kurze Runde durch den Ort, um Brot zu kaufen. Auf dem Marktplatz wird gerade ein Freeclimbing-Wettbewerb abgehalten, wo wir noch ein wenig zuschauen. Gegen 18 Uhr sind wir zurück in Pufels.

Gleich gibt’s Essen: Hähnchen-Paprika-Spieße mit Kartoffel-Mehl-Klößchen und Sahnesoße, dazu Salat.

Wir schaffen nicht alles, danach aber auch nicht einmal 2 Runden Rommé: Dank 2x Rommé-Hand ist für Matthes und mich mit mehr als 600 Punkten nach 7 Spielen Schluss.

Col Raiser – La Pizza Scharte – Steviahütte – Sylvesterscharte – St. Christina

Morgens sonnig, ab Mittag Wolken, ab 14 Uhr Regen/Gewitter, bis 28° 

Früh sind wir auf, früh sind wir an der Col Raiser-Bahn und früh sind wir oben. Gemeinsam gehen wir bis zur Regensburg-Hütte (2039 m). Die Sonne scheint. 

Blick auf den M. Stevia - © 2010 Pit Aretz

Barbara und Matthes biegen hier ab, um die Cisles-Alm zu umrunden (unsere Mittwoch-Wanderung), wir folgen ein Stück Weg 3 hinab, biegen dann auf Weg 17B ab, der hinauf zur La-Pizza-Scharte führt.
Zunächst geht es durch Zirbenwald und über Grashänge in Kehren hinauf  bis zu einer steilen Blockrinne.

Aufstieg in die La Pizza Scharte - © Pit Aretz 2010

Hier im oberen Teil wird es etwas anstrengender und rutschiger, aber dank der installierten Steighilfen und Treppen schafft man den Aufstieg bis zur Scharte (2490 m) relativ problemlos.

Die letzten 100 Höhenmeter - © 2010 Pit Aretz

Gaby wundert sich, was sie heute alles so wandert – vor einiger Zeit hätte sie eine solche Tour nicht gemacht.

Von der Scharte aus ein überraschender Blick: Die Bergwelt sieht hier plötzlich vollkommen anders, schroffer, felsiger aus. 

Überraschend anders - © 2010 Pit Aretz

Immer mehr Wolken ziehen auf, es wird kühler. Wir sparen uns den Aufstieg zum Gipfel des M. Stevia, der von hier aus auch eigentlich nur ein Grashügel ist. Beim Abstieg über Weg 17 hinab zur Stevia-Hütte (2312 m) kommen wir an weidenden Schafen vorbei.

Schafe auf der Stevia-Alm - © 2010 Pit Aretz

Die Hütte ist schon gut besucht. Wir suchen uns ein Ruheplätzchen, wechseln die nassen T-Shirts und müssen uns schon bald die warmen Jacken anziehen. Der Himmel ist bedeckt und aus dem Tal weht ein kühler Wind hinauf. 

Mittagspause an der Stevia-Hütte - © 2010 Pit Aretz

Über der Seiser Alm sieht es sehr dunkel aus – besser jetzt absteigen. Auf dem Weg zur St. Sylvester-Scharte fallen die ersten Tropfen, dabei bleibt es aber zunächst. Die Sonne kommt sogar wieder durch. Ab Scharte geht es steil in Querungen und Kehren durch schrofiges Gelände bergab. Kurz vor der Juac-Hütte (1903 m) ein Waldstück und schon sind wir da. Radler und Gemüsesuppe geben uns ein wenig Power zurück.

Der Himmel zieht sich aber immer mehr zu, Zeit aufzubrechen. Über Weg 3, ab Lack über Weg 1 geht es hinab nach St. Christina. Unterwegs beginnt es leicht zu regnen, mit unserem Notregenschutz kommen wir aber relativ trocken am Parkplatz der Col-Raiser-Bahn (1680 m) an, wo Barbara und Matthes schon auf uns warten. 

Info GPS:11.5 km | 3H20Min reine Gehzeit, 1H52Min Stand/Pause | 570 HM, 1053 m Abstieg 

In St. Ulrich kaufen wir noch ein wenig ein und sind um 15:50 Uhr wieder in Pufels, wo es mittlerweile wie aus Kübeln gießt – aber nur kurz. Grau und bedeckt bleibt es aber.

Zeit für Kaffee, Reisetagebuch und Duschen.  

Ab 19 Uhr fängt es wieder stärker an zu regnen. Matthes kocht heute: Kartoffeln (die nicht richtig gar werden wollen, weil das Wasser nicht kochen will), gedünstete Möhren und Bratwürste. Ich mache noch eine Soße dazu und trotz der Kartoffelkochprobleme schmeckt es uns sehr gut.

Pufels liegt mittlerweile in einer Wolke, man schaut in graues Nichts. In der Nacht immer wieder Regen, es kühlt kräftig ab.

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