Kategorie: KIRCHEN + KLÖSTER (Seite 1 von 2)

Kathedralen, Kirchen, Klöster, Abteien, Kunstgeschichtliche Hintergründe, Architektur

Kloster Eberbach

Jenseits der Klostermauern (Ostseite) - c 2012 Pit Aretz

Die ehemalige Zisterzienserabtei Eberbach im Rheingau ging im Jahr  1946 in den Besitz des Landes Hessen über, 1986 begann man mit der Generalsanierung der historischen Bausubstanz, 1998 wurde die Klosteranlage in das Eigentum der gemeinnützigen Stiftung Kloster Eberbach überführt.

Die Klosteranlage ist als typisches und in allen Baukörpern weitgehend intaktes Beispiel einer idealtypischen Zisterzienserarchitektur einzigartig in Deutschland und eines der wichtigsten Monumente der Zisterzienserbaukunst in Europa. Neben der Klausur sind auch das Hospital, die Konversen- und Wirtschaftsgebäude und die Klostermauer erhalten.

Grundriss 1965 - Aus: Der Rheingaukreis, bearb. v. Max Herchenröder (Die Kunstdenkmäler des Landes Hessen), 1965, S. 67

Die romanischen, gotischen und teilweise barocken Elemente haben eine hohe Ausdruckskraft und können bei einer unbedingt zu empfehlenden Besichtigung (5,50 €) bestaunt werden.

Eingang zum Kreuzgang - c 2012 Pit Aretz

Von der Klosterkasse aus gelangt man zunächst in den Kreuzgang (erbaut Mitte 13. – Ende 14. Jh), der den ursprünglich romanischen ersetzte. Im Bild unten blickt man auf den 1480 aufgestockten Bibliotheksanbau mit dem Bibliotheksturm. Das Brunnenhaus ist nur noch im Fundament erhalten. Süd- und Ostflügel wurden nach der Säkularisierung abgebrochen. Schöne gotische Figurenkonsolen sind hier noch erhalten.

Blick vom Kapitelsaal auf Kreuzgang und Bibliothek - c 2012 Pit Aretz

Vom vor 1186 erbauten Kapitelsaal ist nur noch die romanische Befensterung in der Aussenwand erhalten. Das Innere wurde 1350 durch ein gotisches Sterngewölbe umgestaltet. Es ruht auf einem einzigen Mittelpfeiler, der um 1500 seine Rankenmalerei erhielt.

Kapitelsaal mit romanischer Befensterung, Sterngewölbe und Mittelpfeiler - c 2012 Pit Aretz

Der Rundgang führt über eine Treppe ins Obergeschoss in das Dormitorium, den Schlafsaal der Mönche, der zwischen 1250 und 1350 entstand. 1930/31 wurde der mehrfach umgebaute Schlafsaal wieder in seinen frühgotischen Ursprungszustand mit seinen Spitzbogenfenstern zurück gebaut. Imposant, dieser 72 m lange, zweischiffige kreuzrippengewölbte Saal!

Dormitorium, der Schlafsaal der Mönche - c 2012 Pit Aretz

Im Obergeschoss befindet sich heute das Abteimuseum, in das man vom Dormitorium aus gelangt. Hier wird u.a. die Abteigeschichte und die des Zisterzienserordens dokumentiert.

Über die Nachttreppe gelangt man vom Schlafsaal in das nördliche Querhaus der Kirche, einer dreischiffigen romanischen Pfeilerbasilika, 11-jochig mit Kreuzgratgewölbe.

Basilika - c 2012 Pit Aretz

Die Basilika wurde in den Perioden um 1145 – 1160 und 1170 – 1186 erbaut. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurden an der Südseite die gotischen Kapellen mit prächtigen Maßwerkfenstern angebaut.

Gotische Maßwerkfenster an der Südseite - c 2012 Pit Aretz

Die barocke Ausstattung ging bei der Aufhebung des Klosters verloren (nicht schade drum) und so kann die Basilika heute wieder in ihrer zisterziensischen Strenge und Schlichtheit glänzen.
An den Wänden stehen zahlreiche gotische Grabdenkmäler.

Man verlässt die Basilika und gelangt über den Klosterhof in den Konversenbau. Im Obergeschoss (nicht zu besichtigen) die mit 83 m längste, nicht sakrale mittelalterliche Raumschöpfung nördlich der Alpen, heute als Saal für feierliche Anlässe genutzt, im Erdgeschoss das um 1200 erbaute Laienrefektorium, in dem heute 12 historische Weinkelter aufgestellt sind.

Historische Keltern - c 2012 Pit Aretz

Angrenzend an den nördlichen Kreuzgang liegen Klosterküche (heute Vestibül des Speisesaals) und Mönchsrefektorium. Heute finden in dem zwischen 1720 und 1724 „neuen“, reich verzierten Speisesaal Staatsempfänge der Landesregierung statt. Vom ursprünglichen Refektorium existiert nur noch ein romanisches Portal – Schade.

Zum Schluss besucht man die Fraternei (Brüdersaal), später der Cabinetkeller, eine zweischiffige, kreuzrippengewölbte frühgotische Halle aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Aus dem Aufenthalts- und Arbeitsraum der Mönche wurde später der Keller zur Einlagerung besonders wertvoller Weine. Riechen tut es noch danach –  kerzenbeleuchtet, muffig und geheimnisvoll.

Fraternei, Cabinetkeller - c 2012 Pit Aretz

Wer mag schaut sich noch die Aussenanlagen an, umrundet den Klosterkomplex oder besucht den Klosterladen und die Vinothek des Weinguts Kloster Eberbach.

Wirtschaftsgebäude - c 2012 Pit Aretz

Wir haben den Besuch mit einem Spaziergang von Kiedrich aus kombiniert unter fachkundiger Führung von Waldkindergartenkind Vanessa (wir mussten dennoch querwaldein zur Klostermauer hinabsteigen) – irgendwie sah heute alles anders aus, meinte sie…
[Grundlage der Hintergrundinformation: Faltblatt Stiftung Kloster Eberbach, Stand Februar 2011]

Die Zisterzienser: Hintergrundwissen

Die Zisterzienser (lat. Ordo Cisterciensis, kurz: OCist; früher: Sacer Ordo Cisterciensis, kurz: SOC) sind ein monastischer Orden in der Römisch-katholischen Kirche. Er ist durch Reformen aus dem Benediktinerorden entstanden.
Mutterkloster und Namensgeber der Zisterzienser ist das 1098 von dem Benediktiner Robert von Molesme (=von Citeaux) und 20 weiteren Mönchen der Abtei Molesme gegründete Kloster Cîteaux.

Ordensgründung

Rekonstruktion Klosteranlage Cluny

Ein wesentlicher Anlass zur Ordensgründung war in der nur wenige Kilometer entfernten Benediktinerabtei Cluny zu suchen. Diese hatte durch Spenden und Erbschaften ein großes Vermögen und viele Ländereien erworben. Wenige Jahre zuvor (1088) hatte man mit dem Bau der damals größten Kirche der Christenheit begonnen, die sogar Alt-Sankt-Peter in Rom an Größe übertraf. Auch die Innenausstattung mit Fresken war aufwendig. In dieser mächtigen und einflussreichen Abtei spielte die Liturgie eine herausragende Rolle: stundenlange Gottesdienste und feierliche Prozessionen waren an der Tagesordnung. Durch Prachtentfaltung und Reichtum war die ursprüngliche Einfachheit der monastischen Lebensweise und das Ideal, von der eigenen Hände Arbeit zu leben, verloren gegangen.
Eine Rückbesinnung auf die ursprünglichen Werte schien nötig. Die neue Gemeinschaft unterwarf sich dem Ziel, streng nach der Ordensregel des Benedikt von Nursia (Regula Benedicti) zu leben. Auf dieser Grundlage wollten sie ausschließlich von ihrer eigenen Hände Arbeit leben. Einnahmen aus Verpachtung und Zinsen sowie die Erhebung des Zehnten lehnten sie ab. Abgeschiedenheit von der Welt und Einfachheit der Lebensweise waren Grundideale der Reformgruppe.

Von ihrer Grundintention wollten Robert und seine Mönche also nichts anderes sein als Benediktiner und getreu nach der benediktinischen Regel leben. Jedoch unterschied sich die Lebensweise der Mönche von Cîteaux entscheidend von der anderer Benediktinerklöster, insbesondere der von Cluny. So entstand aus der als Reform innerhalb des Benediktinertums gedachten Neugründung ein neuer Orden, der gleichzeitig der erste zentralistisch organisierte Mönchsorden des christlichen Abendlandes war.

Ausbreitung

Citeaux 1

Von Cîteaux aus kam es zu zahlreichen Neugründungen von Tochterklöstern. Unter Abt Bernhard von Clairvaux wurden in ganz Europa Hunderte neue Klöster errichtet; auch viele ehemalige Benediktinerabteien (so etwa Fontfroide in Südfrankreich) schlossen sich der neuen Reformbewegung an.
Die ersten vier Gründungen von Cîteaux, die sogenannten Primarabteien waren La Ferté (1113), Pontigny (1114), Clairvaux und Morimond (beide 1115). 1120 wurde mit der Abtei Tart das erste Zisterzienserinnenkloster gegründet.

Organisation

Die Zisterzienser waren der erste zentral organisierte Mönchsorden der Christenheit. Jede Abtei des Ordens ist grundsätzlich selbständig, jedoch auf die einheitlichen Statuten des Zisterzienserordens verpflichtet. Jede Abtei bleibt gegenüber ihrem Mutterkloster verantwortlich.

Das geistliche Leben der Zisterzienser

Die Zisterzienser sind ein kontemplativer Orden. Sie führen ein äußerlich zweckfreies Leben, um frei zu sein für ihre Suche nach Gott. Kernmerkmale der Zisterzienserspiritualität sind ein beständiges Leben in der Klausur, die Verbindung von weltabgeschiedenem Leben und zugleich Gemeinschaftsleben innerhalb des Klosters, die Pflege einer einfachen und strengen Lebensweise, Hochschätzung der Handarbeit sowie eine kontemplative Innerlichkeit, die sich sowohl in gemeinschaftlichem Chorgebet und privatem meditativen und betrachtenden Gebet niederschlägt.

Anlage der Klöster

Der Name der Klöster der Zisterzienser als Cistercen oder Zisterzen wird von dem lateinischen Namen Cistercium des Mutterklosters Citeaux abgeleitet und bürgert sich später im Sprachgebrauch des Ordens als Zisterzen ein. Die Klöster sollten nach den Vorgaben Bernhards in abgeschiedenen Gebieten liegen, in denen die Mönche nicht durch äussere Einflüsse in der Ausübung ihrer Lebensform gestört werden konnten. Anders als bei den Bettelorden, die kurze Zeit nach den Zisterziensern aufkamen, “finden sich deshalb kaum Zisterzienserklöster in Städten”. Meist wurden die Klöster in einem bis dahin unbewohnten und schwer zugänglichen Seitental errichtet, dessen Talaue breit genug für Landwirtschaft und Viehzucht war, dessen Wälder an den Hängen das nötige Baumaterial liefern konnten und dessen Wasserlauf Fischzucht ermöglichte oder als Antrieb für eine Schmiede dienen konnte. Auf diese Weise erschlossen die Zisterzienser im Mittelalter zahlreiche Regionen neu und leisteten wahre Pionierarbeit. Zisterzienserklöster sind leicht an ihrem äußeren Erscheinungsbild zu erkennen. Die Forderung nach Armut wird auch in der Architektur umgesetzt. So finden sich in der Regel keine Wandbilder, Statuen oder aufwendige Verzierungen. Die Kirchen sind schlicht, die Fassade (oder Westwand) weist oft eine Dreiergruppe von Fenstern auf, die eine symbolische Darstellung der Heiligsten Dreifaltigkeit sind. Oft wird sogar auf Türme verzichtet, es findet sich nur ein Dachreiter zur Aufnahme einer kleinen Glocke.
Ein typisches – wenn auch nicht immer durchgehaltenes – Merkmal ist der quadratische Chorraum, rechts und links flankiert von weiteren Nebenchören mit geringerer Seitenlänge. Bis in die heutige Zeit hat sich diese Urform erhalten, etwa in Fontenay (Burgund/Frankreich), Maulbronn oder auch im Kloster Bebenhausen (beide Baden-Württemberg). Diese Form war vorbildlich auch für andere Orden.


Abbaye de Silvacane

Die ehemalige Abbaye de Silvacane liegt am Südufer der Durance zwischen La Roque-d’Anthéron und Cadenet im Département Bouches-du-Rhône.

Grundriss Abbaye de Silvacane

Die Abtei gibt Zeugnis für die Verbreitung der Zisterzienser in der Provence ab. Ihre strenge und heitere Architektur ist ein charakteristisches Beispiel für die Baukunst des Ordens.
Die Klosterkirche wurde zwischen 1175 und 1230 auf dem höchsten Punkt des Platzes errichtet. Im hohen Kirchenschiff ruht das gebrochene Tonnengewölbe auf mächtigen Kreuzpfeilern mit Kapitellen, die mit ihren einfachen und reinen Motiven von großer Feinheit sind.
Der Kreuzgang wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegen das Querschiff gebaut. Seine soliden und strengen Galerien öffnen sich durch eine Reihe breiter Arkaden zum Klosterhof.
Im Osten der Abtei sind der Kapitelsaal und der Saal der Mönche mit eleganten frühgotischen Rippengewölben versehen.
Den Nordflügel des Klosters bildet ein großes Refektorium aus dem späten 13. Jahrhundert, das innerhalb der Provence zu den frühen Beispielen der aus den französischen Kernlanden vordringenden Rayonnantgotik gehört.

Nach der Französischen Revolution wurde die Abtei lange Zeit als Bauernhof genutzt. Da die Klosterkirche aber bereits 1845/46 vom französischen Staat unter Denkmalschutz gestellt und angekauft wurde, konnte die originale Bausubstanz weitgehend bewahrt werden. Die übrigen Klostergebäude wurden erst 1949 vom Staat übernommen und lange Zeit nur sehr zurückhaltend restauriert.
Erst die jüngste Restaurierungskampagne in den 1990er Jahren setzte auf den radikalen Rückbau sämtlicher nachmittelalterlicher Veränderungen zugunsten einer Rekonstruktion des ursprünglichen Zustands.

Im Jahr 1144 hatten sich Mönche des Reform-Ordens an diesem sumpfigen Ort niedergelassen, der ihrem Kloster seinen lateinischen Namen gab – „Silva Cana“, Schilfrohrwald. Erste Kreuzrippengewölbe weisen auf die Ablösung der Romanik durch die gotische Baukunst hin. So wie Thoronet ist Silvacane längst ein „nationales Bauwerk“, ein Museum. Die Abtei Silvacane bildet mit Sénanque und Le Thoronet die Gruppe der berühmten Zisterzienserklöster der Provence.

LINKS:

Abbaye Le Thoronet

Le Thoronet

Abbaye Le Thoronet

Geschichte

 Die Abtei wurde 1146 von Mönchen aus Tourtour in einer wilden Gegend des Var gegründet. Die Kirche selbst wurde von 1160 bis 1180 errichtet. Initiator der Gründung war Raymond Bérenger, Graf von Barcelona und Marquis de Provence, der das Kloster Mazan – seinerseits eine Tochter des Mutterklosters Cîteaux – um die Aussendung von Mönchen für seine neue Niederlassung bat. Sie kamen, ein Abt mit zwölf Gefährten, und ließen sich zunächst am Fluss Forieille nieder (1136). Zehn Jahre später jedoch verlegten sie das Kloster nach Süden, in die Nähe des Dorfes Thoronet. Bérenger überließ den Mönchen das von ihnen gewählte Land, durch weitere Schenkungen kam die Abtei rasch zu Einfluss und Wohlstand.

Der Niedergang des Klosters bahnte sich, wie meist, schon im Spätmittelalter an. Zu einer ersten Auflösung kam es in den Religionskriegen, die endgültige brachte die Französische Revolution. Die letzten sieben Mönche mussten das Kloster verlassen. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erwarb der französische Staat die Abtei. Heute sind die Gebäude restauriert, die Abtei hat nach umfangreichen Arbeiten ihr ursprüngliches Erscheinungsbild wieder erlangt.

In der erstaunlich kurzen Bauzeit von 15 Jahren entstanden ab 1160 Kirche und Klostergebäude. Für die faszinierende Einheit von Form und Funktion, Askese und Perfektion, Bescheidenheit und Unbedingtheit, die in den Klöstern der Zisterzienser wie in keiner anderen Ordensgemeinschaft exemplarisch und kanonisch Gestalt angenommen hat, ist Le Thoronet ein hervorragendes Beispiel.

Grundriss Abtei Le Thoronet

Architektur

Die Klostergebäude gruppieren sich um einen rechteckigen Kreuzgang. Die Harmonie dieses Bauwerks, von jedem in Stein gehauenen Schmuck entblößt, beruht auf seiner architektonischen Größe. Es herrscht ein strenger und sehr geometrischer romanischer Stil vor. Mit Ausnahme der Kreuzrippengewölbe im Kapitelsaal gibt es von der Kirche über den Schlafsaal bis zum Keller nur Tonnengewölbe.

Verglichen mit den beiden anderen provenzalischen Zisterzienserklöstern (Sénanque und Silvacane) ist Le Thoronet eine Steigerung, ein Nonplusultra an kraftvoller Konzentration. Die Spitztonne des Hauptschiffs ruht auf drei Gurtbögen, Kuppel und Obergaden fehlen. Ein kreisrundes Chorfenster, eine Fenstergruppe im Westen genügen, das Licht zu dosieren. Vierteltonnen über den Seitenschiffen übernehmen die Funktion von Strebepfeilern, zusätzliche Strebevorrichtungen entfallen. Die Gurte der Tonnen werden in Vorlagen fortgesetzt, die etwa drei Meter über dem Boden von Konsolen abgefangen werden. Darunter befand sich das Gestühl: im Schiff für die Konversen (Laienbrüder), im Chor für die Mönche, im rechten Seitenschiff für Laien und Gäste.

Der linke Arm des weit ausladenden Querschiffs (man beachte die Anlage der Apsiden: Nur die Hauptapsis wölbt sich nach außen, die jeweils zwei Nebenapsiden dagegen sind in den Rechteckgrundriss einbeschrieben) eröffnet den Zugang zur Sakristei und – über die große Treppe – zum Dormitorium.

Die Pforte im Seitenschiffjoch davor führt in den Kreuzgang. Er ist auf geländebedingt unregelmäßigen Viereckgrundriss angelegt und im Dachbereich – vom Dormitorium aus – begehbar. Das achteckige Brunnenhaus ist das einzige, das sich in der Provence erhalten hat. Auffällig ist die kunstvolle Gestaltung des Kapitelsaals, in dem bereits moderne, aus dem Norden eindringende Bauideen (Kreuzrippengewölbe) Anwendung fanden. Nach 1200 wohl erst wurde das nordwestlich an das Kreuzungsgeviert angefügte Refektorium der Konversen vollendet. Der Speisesaal der Mönche, bei der Brunnenhalle im Norden des Kreuzgangs gelegen, ist nicht mehr erhalten.

Der Kunsthistoriker Wolfgang Braunfels beschreibt diese Architektur des Steins folgendermaßen: „Stein wirkt immer dauerhafter als Holz oder Verputz, strenger und zugleich fester. Man gewinnt den Eindruck, dass sich in diesen Gewölbefluchten die Mönche auf die Dauer eingeschlossen haben. Hier lässt sich nichts verrücken. Das ist zugleich Kerker und Paradies. In der steinernen Welt entfaltete sich jene Zisterzienserästhetik, die zur Gotik überleitete. Wo Farbe und Figur verboten war, drängte die Steinbehandlung zu neuer Vollendung. Schlichtheit und geometrische Klarheit der Form wird zum Ideal erhoben“.
Die Abbaye du Thoronet bildet mit Sénanque und Silvacane die Gruppe der berühmten Zisterzienserklöster der Provence.

LINKS und Empfehlungen:

Abbaye de Fontenay

Eine der be­deu­tends­ten Abteien in Burgund ist  Fontenay (Fon­ta­n­etum).

Pit Aretz 2006

Sie wurde im Jahre 1119 von Bernhard von Clairvaux als Tochter­klos­ter (Filiation) der Primarabtei Clairvaux ge­grün­de­t und liegt etwa 60 km nord­west­lich von Dijon getreu der zis­ter­zi­en­si­schen Tra­di­tion in einem ent­le­ge­nen, ur­sprüng­li­chen Bach­tal.

Weder von der Mut­ter­ab­tei des Zis­ter­zi­en­ser­or­dens [Ci­teaux (1098)] noch von den vier Toch­ter­grün­dun­gen La Fer­té (1113), Pon­ti­gny (1114), Clairvaux (1115) und Mo­ri­mond (1115) haben sich Reste aus der ers­ten Bau­phase er­hal­ten. Somit stellt die zu gro­ßen Tei­len er­hal­tene Abtei von Fon­tenay das äl­teste und voll­stän­digste bau­ar­chäo­lo­gi­sche Zeug­nis der frü­hen Zis­ter­zi­en­ser­bau­kunst dar. Die An­lage ver­mit­telt einen au­then­ti­schen Ein­druck von dem wohl durch Bern­hard von Clairvaux ent­wi­ckel­ten Grund­schema eines zis­ter­zi­en­si­schen Klos­ters. 

Geschichte
Der Bau ist ein Ma­ni­fest der stren­gen zis­ter­zi­en­si­schen Romanik und ent­spricht wei­test­ge­hend dem Ori­gi­nal­zu­stand. Seit sei­ner Voll­endung (1147)  hat das Got­tes­haus der Basilika nur ge­ring­fü­gige Ver­än­de­run­gen er­fah­ren. Fon­tenay ent­wi­ckelte sich schnell zu einem füh­ren­den geist­li­chen Zen­trum der Re­gion: die Mön­che fer­tig­ten wert­volle Hand­schrif­ten und er­ziel­ten Er­folge in der Medizin und Heilkunde des Hoch­mit­tel­al­ters. Im 13. Jahr­hun­dert wohn­ten Hun­derte Mön­che in Fon­tenay.

Mit der Französischen Revolution 1789 en­dete das Klos­ter­le­ben: 1791 ver­lie­ßen die letz­ten neun Mön­che Fon­tenay. Nach dem Ver­kauf wurde eine Pa­pier­fa­brik in den Ge­bäu­den der Abtei ein­ge­rich­tet, die Ba­si­lika war zu­se­hends von Ver­fall be­droht.

1906 kauf­ten die wohl­ha­ben­den Ge­brü­der Edouard und René Ay­nard die ge­samte Abtei und be­gan­nen mit der auf­wän­di­gen Restaurierung, die bis heute an­dau­ert. Nur den Be­mü­hun­gen der Ay­nards ist es zu ver­dan­ken, dass Fon­tenay in sei­nem wie­der­her­ge­stell­ten Zu­stand im Jahr 1981 von der UNESCO zum Weltkulturerbe er­klärt wurde.

Architektur

Die Abtei glie­dert sich in die Be­rei­che der Basilika (1), des Klos­ters mit Dormitorium (1. Etage), Kreuzgang (2), Refektorium (6) und Kapitelsaal (3), der Wirt­schafts­ge­bäude und der klös­ter­li­chen Gär­ten.

Die Fas­sade wird von sie­ben Rund­bo­gen­fens­tern – der sym­bo­li­schen Zahl der christ­li­chen Tra­di­tion – durch­bro­chen, oben von drei, unten von vier Fens­tern. Das hat nicht nur ar­chi­tek­to­ni­sche Be­deu­tung.

Mittelschiff Fontenay - Pit Aretz 2006

Mittelschiff Fontenay - Pit Aretz 2006

Zur Zahlensymbolik:
Die Drei, die durch keine an­dere Zahl teil­bar ist, ist die klas­si­sche Zahl der gött­li­chen Tri­ni­tät: Vater, Sohn und Hei­li­ger Geist. Die Drei steht für das Um­fas­sende, die Hei­lig­keit und Voll­kom­men­heit, für die Welt des Geist­li­chen. Eine welt­li­che Stadt ist auf künst­le­ri­schen Dar­stel­lun­gen des Mit­tel­al­ters vor­nehm­lich durch vier Ar­ka­den ge­kenn­zeich­net, das Himm­li­sche Je­ru­sa­lem immer durch drei Ar­ka­den.

Die Vier ist eine ganz zen­trale Sym­bol­z­ahl und zwar steht sie ganz all­ge­mein für den Be­reich des Welt­li­chen. Zu­nächst gibt es im Mit­tel­al­ter die Ein­tei­lung der Ma­te­rie in die vier Ele­mente Feuer, Was­ser, Erde und Luft. Dann gibt es im mensch­li­chen Leben vier Kar­di­nal­tu­gen­den [Tap­fer­keit (forti­tudo), Klug­heit (pru­den­tia), Mä­ßig­keit (tem­pe­ran­tia) und Ge­rech­tig­keit (ius­ti­tia)], die vier Tem­pe­ra­mente (cho­le­risch, phleg­ma­tisch, me­lan­cho­lisch und san­gui­nisch), die vier Kir­chen­vä­ter (Am­bro­sius, Au­gus­ti­nus, Hie­rony­mus und Gre­gor der Gro­ße), die vier Him­mels­rich­tun­gen, die vier Enden der Welt, die vier Ta­ges­zei­ten usw.

Dem Or­den­si­deal fol­gend sind die Zisterzienser-Kirchen ein­fach, streng und klar. Die Re­geln des Or­dens ver­bo­ten Türme, nur Dach­rei­ter und Glo­cken waren er­laubt. Fi­gür­li­cher Ka­pi­tell­schmuck, skulp­tierte Por­tale und Or­na­men­tik waren ebenso un­ter­sagt wie bunt­far­bige Fens­ter­ver­gla­sung. Darin ste­hen die Zis­ter­zi­en­ser in schärfs­tem Ge­gen­satz zur gleich­zei­ti­gen ro­ma­ni­schen Bau­kunst, vor allem zu Cluny, und das machte sie spä­ter zu Mit­ver­brei­tern des go­ti­schen Stils in sei­ner as­ke­ti­schen Ver­sion. Die­ses Schema lo­ckerte sich spä­ter auf und es wird sich etwas wie­der­ho­len, was in Cluny, dem Aus­gangs­ort der Be­we­gung, eben­falls ge­sche­hen ist. Die an­fäng­li­che As­kese konnte sich nicht durch­hal­ten.

Die acht­jochige Kir­che ist 66 Meter lang (Cluny III war un­ge­fähr drei­mal so groß) und 16,70 Meter hoch. Zur At­mo­sphäre die­ser Kir­che passt es sehr gut, dass kei­ner­lei Sitz­bänke und ähn­li­ches den In­nen­raum zu­stel­len und dass es ei­gent­lich auch kei­nen Fuß­bo­den gibt au­ßer fest­ge­tre­te­nem Lehm. Der ori­gi­nale Ein­druck des 12. Jhs. ist voll­stän­dig er­hal­ten ge­blie­ben. Das Mit­tel­schiff von Fon­tenay wird – wie in Cluny III – bis zum Chor von der bur­gun­di­schen Spitz­tonne auf mäch­ti­gen Quer­gur­ten über­wölbt.

Fontenay Seitenschiff - Pit Aretz 2006

Aber eine Fens­ter­zone fehlt, die Be­leuch­tung er­folgt durch die Sei­ten­schiffe und die dich­ten Fens­ter­grup­pen an der Ein­gangs­wand, an den Chor­wän­den und an den Quer­schif­fen­den. Das In­nere blieb ent­we­der stein­sich­tig oder wurde ver­putzt und mit wei­ßen Fugen be­malt, der ein­zi­gen zu­läs­si­gen Farbe – auch die Ge­wän­der der Zis­ter­zi­en­ser waren farb­los. Sonst er­hielt der turm­lose Bau weder plas­ti­schen noch ma­le­ri­schen Schmuck.

Dafür war die Be­hand­lung des Steins au­ßer­or­dent­lich sorg­fäl­tig und sau­ber – und damit auch teuer. Teil­weise konnte ohne Mör­tel ge­mau­ert wer­den. Diese as­ke­ti­sche Ein­fach­heit fand au­ßer­or­dent­li­chen Zu­spruch. In kür­zes­ter Zeit ver­brei­te­ten sich – zu­sam­men mit dem Orden – die Bau­for­men der Zis­ter­zi­en­ser über ganz Eu­ropa. Ihre ers­ten Bau­ten waren noch aus Holz er­rich­tet. Erst in der zwei­ten Or­dens­ge­ne­ra­tion unter Bern­hard von Clairvaux ent­stan­den Stein­ge­bäude.

Die er­ha­ben schlichte, drei­schif­fige Ba­si­lika hü­tet die über­le­bens­gro­ße Stein­sta­tue der »Madonna von Fontenay« aus dem 13. Jahr­hun­dert. Im Chor, der sich hin­ter den hohen Säu­len er­streckt, sind Grab­plat­ten bur­gun­di­scher Adliger aus dem 13. Jh. er­hal­ten, der Blü­te­zeit der Abtei. Eben­falls aus dem 13. Jh. stammt der go­ti­sche Altar.

Dormitorium - Pit Aretz 2006

Vom süd­li­chen Quer­haus aus ge­langt man über eine Treppe nach oben in das Dor­mi­to­rium, in den Schlaf­saal der Mön­che, der immer über dem Ka­pi­tel­saal liegt. Er ist 56 Meter lang, das Ge­bälk ist aus Ei­chen­holz und stammt noch von ca. 1450. Die Mön­che schlie­fen in dem un­be­heiz­ten, schwach be­leuch­te­ten Raum auf Stroh­sä­cken unter einer Woll­de­cke und waren kaum ge­trennt von­ein­an­der. Es be­stan­den nur zwei durch einen Mit­tel­gang ge­trennte Rei­hen. In­ner­halb die­ser Rei­hen waren die Lie­ge­plätze le­dig­lich durch ein­fa­che, nie­dere Schei­de­wände ge­trennt.

Im Ver­lauf des Mit­tel­al­ters wur­den al­ler­dings bei den Zis­ter­zi­en­sern hö­here höl­zerne Trenn­wände zwi­schen die Bet­ten ge­stellt; so ent­stan­den of­fene Ka­bi­nen, die gegen den Mit­tel­gang im­mer­hin durch Vor­hänge ab­ge­schlos­sen waren, also we­nigs­tens eine ge­wisse Pri­vat­heit er­laub­ten. Seit dem 15. Jh. waren auch Tü­ren mit Guck­loch er­laubt. Die jün­ge­ren Brü­der schlie­fen zur Kon­trolle häu­fig zwi­schen den äl­te­ren. Der Abt sah nach, ob sich in den Bet­ten kein Son­der­be­sitz be­fand, der gegen das Ar­muts­ge­bot ver­stieß.

Anfangs war es üb­lich, dass nach der Benediktinerregel alle Mön­che in einem Raum ge­mein­sam schla­fen soll­ten, so dass das Dor­mi­to­rium sehr groß wer­den konnte, manch­mal grö­ßer als das Kir­chen­schiff. Spä­ter kam es des­halb zu Ab­wei­chun­gen die­ser Regel, aber die Mön­che ver­brach­ten auch dann zu­min­dest in Grup­pen zu 10 oder 20 die Nacht. Meis­tens hat­ten die Schlaf­säle zwei Zu­gänge, einen un­mit­tel­bar zum Quer­haus der Kir­che, den zwei­ten zum Klos­ter­hof oder zu den La­tri­nen. Das Licht sollte bei al­le­dem nie aus­ge­hen – Dun­kel­heit er­zeugt Angst und er­schwert die Kon­trolle.

Kreuzgang Fontenay - Pit Aretz 2006

Als Meis­ter­werk der Romanik gilt der Kreuzgang, der sich um einen be­grün­ten Hof schließt und der über ex­zel­lent be­ar­bei­tete Ka­pi­telle ver­fügt. Der an­schlie­ßende Kapitelsaal, in dem einst Rat ge­hal­ten wurde und in dem die Geist­li­chen sich aus­tausch­ten oder ihre Stu­dien be­trie­ben, kün­digt durch ei­nige For­men an Säu­len und Fens­tern be­reits die Gotik an. Der ein­zig dau­er­haft be­heizte Raum des Klos­ters war der Chauf­foir (Cale­fac­to­rium,Wärmestube), der über zwei ge­wal­tige Ka­mine ver­fügt, an denen sich die Mön­che wärm­ten.

Garten und Rückansicht - Pit Aretz 2006

Die nach alten Vor­bil­dern re­stau­rier­ten Kräu­ter­gär­ten be­gren­zen den Kran­ken­saal, in dem die Kran­ken der Re­gion ver­sorgt wur­den, und die Schmiede, die eine wich­tige Ein­nah­me­quelle des Klos­ters dar­stellte. Im 15. Jahr­hun­dert ent­stan­den der ku­riose Tau­ben­turm, der auf das Jagd­recht der Mön­che ver­wies, und der Hun­de­zwin­ger. Der im ver­spiel­ten Stil des Rokoko ge­hal­tene Abt­spa­last aus dem 18. Jahr­hun­dert dient heute der Fa­mi­lie Ay­nard als Wohn­sitz.

(Artikel nach Wikipedia-Artikel, cc-License)

Kreuzgang Kloster St. Trophime in Arles

St. Trophime - Kreuzgang

St. Trophime - Kreuzgang | c Pit Aretz 2007

Vom Kloster ist der in mehreren Bauphasen zwischen 1130 und dem 14. Jahrhundert erbaute Kreuzgang bemerkenswert.

Durch einen separaten Zugang rechts vom Hauptportal der Kathedrale gelangt man durch den Kassenbereich in den Kreuzgang. Der Kreuzgang ist z.Zt. sicherlich nicht sehr attraktiv, denn seit 2008 werden die Kapitelle vom schwarzen Industrieruß-Überzug gereinigt und restauriert. Um die Kapitelle gegen Substanzverlust zu sichern werden sie zudem mit Tapes überklebt.

St. Trophime - Kreuzgang

St. Trophime Kreuzgang | c Pit Aretz 2007

In den vier Galerien sind alle Arten des Rund- und Spitzbogenstils zu finden; Pfeiler und Säulen wechseln sich mit fein gearbeiteten Kapitellen ab. Die zwei romanischen Galerien (A, B) im Norden und Osten wurden zwischen 1160 und 1180 erbaut, die beiden anderen  (C, D) im bevorzugten gotischen Stil der Päpste in Avignon im 14./15 Jh..
Die Geviertecken sind mit Figuren geschmückt, z. B. mit einer Trophimusfigur von 1188.
Im Kapitelsaal sind alte Gobelins ausgestellt, im Dormitorium finden wechselnde Ausstellungen statt. 

Grundriss Kreuzgang St. Trophime Arles

Robert Valette - cc Wikipedia

Die Kapitel des Nordflügels zieren Skulpturen zur Passionsgeschichte und zur Verherrlichung von Heiligen aus Arles (zum Beispiel der Heilige Trophimus zwischen Petrus und Johannes).
Die Kapitel des Ostflügels stellen Stationen im Leben Christi, u.a. die Kindheitsgeschichte dar.
Die Kapitel des Südflügels erzählen das Leben des Heiligen Trophimus.
Die Kapitel des Westflügels werden provenzalische Themen dargestellt, wie die hl. Martha und der sagenhafte Drache Tarasque.

St. Trophime - Blick über Kreuzgang

Turm der Kathedrale St. Trophime | c Pit Aretz 2007

Kathedrale Saint-Just und Saint-Pasteur (Narbonne)

Narbonne Kathedrale
Wikimedia Commons – Benh Lieu Song 2008

Baubeginn 1272, Fertigstellung des Chores 1332.

ArchiWiki - Situation

Der Bau des Querschiffs und Langbaus wurde wegen der dazu notwendigen Um- und Abbrucharbeiten an der Stadtmauer zunächst verschoben – die Zeiten waren zu unsicher, als dass man ohne Schutz auskommen konnte. Die Stadtentwicklung erlitt im 14. Jh. zudem einen Rückschlag, als die Aude nach einer Überschwemmung in ihr altes Bett zurückging. Ohne den Zugang zum Mittelmeer verlor Narbonne rasch an Bedeutung. Die zu diesem Zeitpunkt begonnenen Neu- oder Umbauarbeiten (Kathedrale St-Just, Palais des Archevêques (Bischofspalast), Basilique St-Paul u.a.) wurden wegen Geldmangels sehr schnell abgeschlossen, ohne die ursprünglichen Pläne zu berücksichtigen. Zusätzliche Mauer- und Turmeinstürze (1405) und diverse Umbauten verzögerten die Fertigstellung immer wieder.

Erst 1843 wurde der Bau der Kathedrale beendet, aber nicht wie ursprünglich geplant.

Mit 41m Chorhöhe ist die Kathedrale eine der größten gotischen Spitzbogenbauwerke Frankreichs. Die  hohen spätgotischen Lanzettfenster mit farbenprächtigen Glasmalereien stammen aus dem 14. Jahrhundert .

Bemerkenswert sind weiterhin die zwei hohen Türme und der Kreuzgang
Man baute daran von 1354 – 1417 , vollendete ihn aber nie. Er besitzt hohe gotische Gewölbe und in das Strebewerk eingelassene Wasserspeicher.

c 2009 Pit Aretz

c Pit Aretz 2009

c 2009 Pit Aretz - Kreuzgang

Abbaye Sainte-Marie (Arles-sur-Tech)

Die Abtei Sainte-Marie (auch Sainte-Marie-de-Vallespir) findet man in Arles-sur-Tech (Languedoc-Roussillon, Département Pyrénées-Orientales).

Pfarrkirche Innen | Pit Aretz 2009

Geschichte 
Die Benediktinerabtei wurde ursprünglich 778 auf den Ruinen der römischen Thermen von Amélie-les-Bains-Palalda errichtet, wegen der Plünderungen und Überfälle (vor allem durch die Normannen) wurde der Standort aber im 9. Jahrhundert  zum heutigen Standort verlegt.

Unter dem Schutz der Grafen von Barcelona und später des Königs von Aragonien erlebte die Abtei einen bemerkenswerten Aufschwung, danach folgte ein steter Verfall.
Zur Zeit der französischen Revolution verließen die letzten sechs Mönche das Kloster.

Die Abteikirche wurde auf  Wunsch der Bevölkerung zur Gemeindekirche.
Weitere Besitztümer und Nebengebäude der Abtei wurden verkauft.

Die Abteikirche
Die dreischiffige Abteikirche wurde im Jahr 1046 geweiht.

Die ursprünglich mit einem hölzernen Dachstuhl erbaute Kirche erhielt im 12. Jahrhundert ein Spitzbogengewölbe. Nach dessen Fertigstellung wurde die Kirche 1157 zum zweiten mal geweiht. Aus dieser Zeit datiert der heutige Zustand.

Eingelassen in die Außenwände der Abteikirche befinden sich zahlreiche Kapellen zur Anbetung und Verehrung von Heiligen.

Kreuzgang Ste.-Marie

Ste.-Marie in Arles-sur-Tech | Pit Aretz 2009

Der Kreuzgang
Der gegenwärtige Kreuzgang wurde in der Zeit zwischen 1261 und1303 aus weißem Céret-Marmor und Gestein aus der Provinz Girona erbaut.

c 2008 Pit Aretz

Der gotische Spitzbogen findet sich in den Arkadenbögen, getragen von schlanken, zweifach ausgeführten Säulen, ebenso wieder, wie auch im Portal und den beiden mit Maßwerk versehenen Fenstern zum Kapitelsaal an der Ostseite des Kreuzgangs.

Ein Meisterwerk katalanischer Schmiedekunst des 16. Jahrhunderts, das Kreuz des Korns (La Creu del Gra), das ursprünglich am Ortseingang von Arles-sur-Tech stand, befindet sich heute im Zentrum des Kreuzgangs. Der Name des Kreuzes erklärt sich durch die im Schaft eingearbeitete Eisenkugel.

 

Türsturz - c 2008 Pit Aretz

Die Ostfassade 
Das Portal der Ostfassade besitzt einen Granitsturz, der vermutlich von einer Vorgängerkirche aus dem 9. Jahrhundert stammt.

Unter einem bogenförmigen Gesims befindet sich eine Reliefdarstellung der Majestas Domini aus dem 11. Jahrhundert, Christus auf dem Thron in einer Mandorla, umgeben von den vier Evangelistensymbolen.

Die heilige Grabstätte 
Im Außenbereich vor der Ostfassade befindet sich ein frühchristlicher Steinsarkophag des 4. Jahrhunderts, der nach der örtlichen Überlieferung gemeinsam mit den Reliquien der heiligen Märtyrer Abdon und Sennen vor über 1.000 Jahren in Arles-sur-Tech eintraf. Die diesbezüglichen Berichte stammen aus dem 10. Jahrhundert.

Der Sarkophag soll sich, so wird in einem Dokument aus dem Jahr 1591 berichtet, auf mysteriöse Weise mit Wasser füllen.

Im Mauerwerk über dem Sarkophag ist eine Marmorplatte mit der Reliefdarstellung des Lehnsherren von Tallet, Wilhelm Gaucelm, eingelassen. Die Skulptur aus dem ersten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts wird dem Bildhauer Ramon von Bianya zugeschrieben.

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